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Bundesrat will nichts wissen von Armeefinanzierung aus OECD-Steuer

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Bern,

Bundesrat sagt Nein zur Armeebudget-Aufstockung durch OECD-Mindeststeuer.

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Bundesrat lehnt Aufstockung des Armeebudgets durch OECD-Mindeststeuer ab. (Symbolbild) - Keystone

Der Bundesrat lehnt eine Aufstockung des Armeebudgets aus Erträgen der OECD-Mindeststeuer ab. Auch eine Änderung des Verteilschlüssels von aktuell 75 Prozent für die Kantone und 25 Prozent für den Bund und eine Zweckbindung für die Armee lehnt die Landesregierung ab.

Einen entsprechenden Vorschlag macht die Finanzkommission des Ständerats (FK-S) in einer Motion. Sie will den Verteilschlüssel auf je 50 Prozent für Kantone und den Bund ändern. Die Hälfte des Ertrags beim Bund soll für die Armee reserviert sein.

Verbunden ist der Vorschlag mit einer Aufstockung des Armeebudgets in den Jahren von 2029 bis 2032 um jährlich 900 Millionen Franken gegenüber der aktuellen Finanzplanung.

2025 bis 2028 sollen die Finanzen für die Armee um je 600 Millionen bis 670 Millionen Franken jährlich steigen. Der Bundesrat lehnt die Motion ab, wie aus seiner am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme hervorgeht.

Bundesratsentscheid basiert auf Entlastungspaket

Er verweist auf das Entlastungspaket 27. Bereit ist er aber, im Finanzplan 2027 bis 2029 die Mittel einzustellen, um das vom Parlament gewünschte Wachstum der Armeeausgaben auf 1 Prozent des Bruttoinlandprodukts bis 2032 zu erreichen. Ob dies möglich ist, hänge wesentlich von der Umsetzung des Entlastungspakets 27 ab.

Hinzu komme die Frage, ob das Parlament für die Finanzierung der 13. AHV-Rente eine Senkung des Bundesbeitrags an die AHV beschliesst, gibt die Landesregierung zu bedenken. Zudem würden neue Vereinbarungen mit der EU und Steuerreformen zu erhöhtem Finanzbedarf führen.

Steuerreformen könnten Budget beeinflussen

Darunter fallen etwa die vom Parlament beschlossene Abschaffung des Eigenmietwerts oder die Reform der Ehepaarbesteuerung. Eine Finanzierung über die OECD-Mindeststeuer lehnt der Bundesrat ebenfalls ab.

Zwar wäre eine Änderung des Verteilschlüssels im Gesetz möglich. Einige Kantone würden ihre Gewinnsteuer bereits erhöhen, andere planten das. Das ermögliche ihnen, die Differenz zum Mindeststeuersatz selbst abzuschöpfen.

Bei einem Verteilschlüssel von 50 zu 50 wachse damit die Gefahr, dass die Erträge für den Bund aus der Ergänzungssteuer substanziell sinken. Nicht zuletzt würde eine Verwendung für die Armee dem bisherigen Willen von Bundesrat, Parlament und Stimmbevölkerung widersprechen.

Bundesgesetz muss bis 2029 vorgelegt werden

Aktuell sieht der Verteilschlüssel der OECD-Mindeststeuer 75 Prozent für die Kantone und 25 Prozent für den Bund vor. Das ist auf dem Verordnungweg geregelt und brauchte eine von Volk und Ständen 2023 gutgeheissene Verfassungsänderung.

Ein Bundesgesetz muss der Bundesrat bis 2029 vorlegen. Gemäss der Motion sollte er aber noch im laufenden Jahr eine Botschaft zur Umsetzung der OECD-Steuerreform vorlegen.

Kommentare

User #5250 (nicht angemeldet)

Das Land braucht 20% mehr Polizei und Gefängnisse.

User #1195 (nicht angemeldet)

Mit der direkten Bundessteuer bei der es sich um die alte Wehrsteuer handelt wurden dieses Jahr zwei Milliarden Fr in die Bundeskasse gespült. Wo liegt das Problem? Nehmt die Kohle aus der Bundessteuer. Ende der Diskussion. Bevor der Bund sich an weiteren Geldern des Volkes vergreift, muss er dringlichst die neun Milliarden Fr die er dem Volk geklaut hat zurückzahlen. Kommt mir auch nicht mit einer Erhöhung der Mehrwertsteuer. Alles nicht gerechtfertigt. Der Bund verdient mehr als genug Kohle, einfach mal lernen diese Kohle auch Sinnvoll einzusetzen. Danke, ich habe geschlossen.

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