Falls bei Kindern keine zugelassene Krebstherapie anschlägt, könnten ihnen künftig Medikamente von Erwachsenen verabreicht werden.
Ein Arzt hält Medikamente in der Hand.
Der Bundesrat ist bereit, den Auftrag entgegenzunehmen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat möchte Off-Label-Use von Krebsmedikamenten bei Kindern untersuchen.
  • Das ist der Gebrauch von Medikamenten ausserhalb des zugelassenen Anwendungsbereich.
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Der Bundesrat will den Off-Label-Use von Krebsmedikamenten bei Kindern unter die Lupe nehmen. Er ist bereit, im Auftrag des Nationalrats einen entsprechenden Bericht zu verfassen.

Off-Label-Use bezeichnet den Einsatz von Medikamenten ausserhalb des zugelassenen Anwendungsbereichs. Wenn keine zugelassene Therapie anschlägt, werden krebskranken Kindern zum Beispiel Medikamente verabreicht, die nur für Erwachsene zugelassen sind. Möglich ist auch der Off-Label-Einsatz von Medikamenten, die im Ausland, aber noch nicht in der Schweiz zugelassen sind.

Die Krankenkassen haben ein gewisses Ermessen beim Entscheid, ob sie in diesen Fällen die Kosten der oft sehr teuren Medikamente übernehmen. Die Gesundheitskommission des Nationalrats hat nun ein Postulat dazu eingereicht. Sie will unter anderem wissen, unter welchen Voraussetzungen die Krankenkassen die Kosten übernehmen und wie man Ungleichbehandlungen vermeiden könnte.

Der Bundesrat ist bereit, den Auftrag entgegenzunehmen, wie er in der am Donnerstag veröffentlichten Stellungnahme schreibt. Er erinnert daran, dass entsprechende Angaben bei den Krankenkassen bereits erhoben werden. Er will auch feststellen, ob die Kriterien für die Kostenübernahme einheitlich angewendet werden.

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