AHV

Bürgerliche investieren deutlich mehr in AHV-Abstimmungskämpfe

Am 3. März stimmt die Schweiz über zwei Vorlagen zur Altersvorsorge ab – erstmals unter dem neuen Transparenz-Regelwerk: Die Bürgerlichen investieren mehr.

Politikfinanzierung AHV Altersvorsorge Renteninitiative
Am 3. März 2024 befinden Herr und Frau Schweizer über zwei Vorlagen zur AHV – das Bürgerliche Lager nimmt in diesem Abstimmungskampf deutlich mehr Geld in die Hand. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Am 3. März 2024 stimmt die Schweiz über die 13. AHV-Rente und die Renteninitiative ab.
  • Neue Transparenzregeln ermöglichen erstmals einen Einblick in die Kampagnenfinanzierung.
  • Die Bürgerlichen investieren deutlich mehr in die Abstimmungskampagnen zur AHV-Reform.

Auf nationaler Ebene gelten für die Politikfinanzierung erstmals in einem Abstimmungskampf die neuen Transparenzregeln. Die Komitees müssen Kampagnen über 50'000 Franken offenlegen.

Dank dieser Neuerung können sich Bürger im Vorfeld des Urnengangs über die Einnahmen und namentlichen Spenden über 15'000 Franken informieren. Der EFK liegen nun die budgetierten Einnahmen der Abstimmungskampagnen vom 3. März 2024 vor, wie am Freitag bekannt gegeben wurde.

Gegner im Vorteil bei 13. AHV-Rente

Bei der Volksinitiative «Für ein besseres Leben im Alter (Initiative für eine 13. AHV-Rente)» stehen den Befürworterinnen und Befürwortern gemäss ihrer Selbstdeklaration geschätzte 1,5 Millionen Franken zur Verfügung.

Politikfinanzierung Transparenz 13. AHV-Rente
Bei der Abstimmung über die 13. AHV-Rente haben die Gegner die deutlich längeren Spiesse: Sie haben mehr als doppelt so viel Geld budgetiert. (Symbolbild) - keystone

Der grösste Teil davon kommt vom Schweizerischen Gewerkschaftsbund (SGB). Auch die Unia und die SP investieren Geld in die Ja-Kampagne. Daneben gab es laut den Initiantinnen und Initianten viele Kleinspenden aus der Bevölkerung.

Den Gegnerinnen und Gegnern der Vorlage stehen demgegenüber 3,6 Millionen Franken zur Verfügung. Das Geld kommt von der Allianz «Nein zur 13. AHV-Rente», von Arbeitgebern und der Wirtschaft. Eine Grossspende kommt aus der Finanzindustrie.

Befürworter der Renteninitiative mit Übergewicht

Bei der Volksinitiative «Für eine sichere und nachhaltige Altersvorsorge (Renteninitiative)» hat die Pro-Seite etwa 900'000 Franken budgetiert. Die Kontra-Seite wiederum erhielt rund 100'000 Franken vom SGB und der Unia, wie die EFK ausweist.

Politikfinanzierung Transparenz Altersvorsorge AHV
Bei beiden Vorlagen über die Reform der AHV gibt das bürgerliche Lager deutlich mehr Geld aus. - EFK

Bei beiden Initiativen hat also das bürgerliche Lager mehr Geld zur Verfügung als die SP und die Gewerkschaften.

Welches Reformmodell für die Altersvorsorge bevorzugen Sie?

Die EFK hat die gemeldeten Budgetannahmen nach eigenen Angaben formell geprüft – materielle Prüfungen werden stichprobenweise aufgrund der Schlussrechnung erfolgen.

Kommentare

User #3933 (nicht angemeldet)

Die Argumente für eine 13. AHV-Rente basieren auf soliden sozialpolitischen Überlegungen. Es geht um die Anerkennung der Lebensleistung, die Sicherung der finanziellen Stabilität im Alter und die Förderung der sozialen Gerechtigkeit. Diese Maßnahme würde einen wichtigen Schritt darstellen, um die finanzielle Sicherheit der Pensionierten zu verbessern und einen gerechteren und solidarischeren Gesellschaftszusammenhalt in der Schweiz zu fördern. Gleichheit und Anerkennung der Arbeit spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle in dieser Diskussion. Die AHV hat historisch die Betreuungsarbeit anerkannt, die oft von Frauen geleistet wird. Eine 13. AHV-Rente würde diesen Ansatz weiter stärken und zur Gleichstellung der Geschlechter beitragen. Die AHV ist keine Fürsorge-Einrichtung, sondern eine Altersrente, die allen zugutekommt. Jedem sozial denkendem Unternehmen sollten Fr. -.80/pro Mitarbeitenden Zusatzkosten für die AHV wert sein. Der Grundgedanke des Liberalismus ist, Gemeinnutz vor Eigennutz. Die Generationen gegeneinander auszuspielen ist der falsche Weg.

User #8134 (nicht angemeldet)

Ich würde Ja stimmen zur 13. AHV, wenn: Wenn das dafür nötige Geld - weder den Arbeitnehmern weggenommen, - noch mit einer erhöhten Mehrwertsteuer bezahlt, - sondern jährlich aus den Bundeskassen für internationale Entwicklungshilfe entnommen würde. Grund: Im Jahr 2022 belief sich die öffentliche Entwicklungshilfe der Schweiz auf insgesamt 4,293 Milliarden Franken. Es darf nicht sein, dass wir als Schweizer Arbeitnehmer und ehemalige Arbeitnehmer bzw. Rentner nicht mehr wissen, wir wir unsere laufenden Kosten decken sollen, währenddessen unsere Regierung sich selbst grosszügig die eigenen Löhne und Renten erhöht und grosskotzig Milliarden Franken an Spenden ins Ausland verteilt.

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