Byebye, Daniel Koch: Das waren seine 7 besten Momente
Schlagfertig und mit Selbstironie stand BAG-Experte Daniel Koch stets Red und Antwort. Die Highlights.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Delegierte des BAG für das Coronavirus, Daniel Koch, geht endgültig in Pension.
- Der nüchterne Experte zeigte immer wieder eine Prise Schalk in seinen Ausführungen.
Der Mr. Corona tritt ab und nimmt heute offiziell Abschied von der Medienöffentlichkeit. Mit Humor und Mitgefühl hat er durch die Medienkonferenzen während der Pandemie geführt. Anlass genug für einen kleinen Rückblick.
Händedesinfektion und Pflästerli-Politik
Kühl, nüchtern, ruhig: So wird Daniel Koch stets beschrieben. Aber er hat auch Show-Talent, wie er am 4. Mai bewies, als er mitten in der Medienkonferenz begann er, seine Hände zu desinfizieren. Schliesslich sei «Tag der Händedesinfektion», was in allen vergangenen Jahren kaum jemand interessierte.
Zu obigen Adjektiven hinzufügen könnte man noch: Lakonisch. Auf ein grosses, auf seinem kahlen Schädel prangendes Pflaster angesprochen, stellte er die Sachlage klar. «Ich bin gegen eine Tür gelaufen», wie es halt so geht, nicht wahr. Frust und Sorgen seien nicht der Anlass für seine lädierte Denkerstirn.
Daniel Koch nimmt es wörtlich
Obwohl stets bemüht, Unklarheiten zu klären und auch einmal einzugestehen, dass er etwas nicht wisse, scheint Daniel Koch mit gewissen Fragen Mühe zu haben. Insbesondere denen von SRF-Redaktor Oliver Washington. Legendär geworden ist seine Replik auf die Frage, ob er den Konjunktiv (in einer Textpassage) erklären könne. «Ich kann Ihnen den Konjunktiv nicht erklären, ich bin kein Sprachwissenschafter.»
Daniel motherfuckin’ Koch vom Bundesamt für Schlagfertigkeit. pic.twitter.com/FjTRkdjBAA
— jardinduvin (@jardinduvin) March 19, 2020
Ob hier persönliche Animositäten vorliegen oder nicht, bleibe dahingestellt. Immerhin haben es Washington und sein Konjunktiv aber sogar in ein BAG-Präventionsvideo geschafft. «Gemeinsam könnten wir die Krise bewältigen – auch das ist ein Konjunktiv», sagt da Mr. Corona himself.
Daniel Koch erschafft neue Worte
Die komplexen Überlegungen der Epidemiologen herunterbrechen auf alltägliches Verhalten: Das war die Aufgabe von Daniel Koch. Als die Frage auftauchte, ob beim Schwimmen das Coronavirus übertragen werden könnte, kreierte Koch flugs sein eigenes Vokabular.
Geilo. Isch ja hüt definitiv bebadbar.
— just hosae here 👖 – self made digitallionair (@hosae) May 21, 2020
«Die Aare wird bebadbar sein», gab er zu Protokoll – die Schweiz und insbesondere Bern feierten die Wortschöpfung ohne Ende. So gibt es mittlerweile T-Shirts mit seinem geflügelten Wort zu kaufen, die reissenden Absatz finden. Der Gewinn geht an Projekte für Obdachlose.
Daniel Koch, der Gefühlvolle
Vielen in bleibender Erinnerung bleiben wird Koch wegen der Episode rund um die Enkelumarmungserlaubnis. Umarmen ja, hüten nein, Grosseltern gebt Obacht. Bei der Gratwanderung, dies der Risikogruppe Ü65 zu verklickern, lehnte sich Koch arg zum Fenster hinaus.
Er brachte es nicht übers Herz, die neusten Erkenntnisse bei der Ansteckung durch Kinder zu verschweigen. «Es wäre falsch», so seine Überzeugung, denn viele Grosseltern lebten regelrecht dafür, die Grosskinder an sich zu drücken. Also ein Entgegenkommen an die psychische Gesundheit der Rentner? «Nein, das ist nicht der Grund, der Grund ist, dass die kleinen Kinder das Virus nicht übertragen», stellt Koch die Sachlichkeit wieder her.