«Mister Coronavirus» Daniel Koch darf in den Ruhestand
Der Covid-Delegierte des BAG, Daniel Koch, geht verspätet doch noch in Pension. Bundesrat Alan Berset würdigte zum Abschluss seine ausserordentliche Leistung.
Das Wichtigste in Kürze
- Daniel Koch geht nun doch in den Ruhestand.
- Bundesrat Alan Berset würdigte zum Abschluss seine ausserordentliche Leistung.
Es sei unüblich, gestand Gesundheitsminister Alain Berset. Es kam für viele überraschend, als er zum Ende der heutigen Medienkonferenz zu den Lockerungsmassnahmen noch einmal das Wort ergriff. «Diese neue Etappe ist gleichzeitig auch ein Abschied: Der Abschied von Daniel Koch, Delegierter des BAG für das Coronavirus.» Koch, der Mister Corona der Schweiz, der mit seiner Ruhe und Sachlichkeit für viele der Dreh- und Angelpunkt der Krisenbewältigung geworden ist.
Daniel Koch darf endlich in Pension
Koch war zuvor Leiter der Abteilung «Übertragbare Krankheiten» im Bundesamt für Gesundheit und wäre eigentlich am 30. April pensioniert worden. Als Ikone der Pandemiebewältigung blieb er dem BAG aber erhalten und erhielt die eigens für ihn geschaffene Position des Covid-Delegierten.
«Er wird – endlich! – seinen Ruhestand antreten können, nachdem dieser durch das Coronavirus aufgeschoben worden ist», beginnt Berset seine Würdigung. Er erzählt die Anekdote, dass er selbst an Daniel Koch’s 65. Geburtstag noch mit ihm gearbeitet habe. Man sei zusammengesessen, um eine Verordnung gegen das Coronavirus zu redigieren: «Ich weiss nicht, ob das ein schönes Geburtstagsgeschenk ist.»
Daniel Koch, der verkannte Krawatten-Fan
Berset verdankt die immense Arbeit, die Koch geleistet habe, allein schon am Beispiel der Medienkonferenzen. Sämtliche des Bundesrats habe er bestritten, dazu 21 Point-de-presse auf Fachebene. Wirklich vom Hocker gehauen hat Berset aber ein anderer Aspekt: «Jedes einzelne Mal mit einer anderen Krawatte! Keine Ahnung, wie sie das geschafft haben, aber bravo!»
Von Nau.ch auf sein Krawatten-Fimmel angesprochen, zuckt Daniel Koch lediglich die zum Markenzeichen gewordenen hageren Schultern. «Nein, das bedeutet nichts Besonderes», es ist halt einfach, wie es ist, wie immer bei Daniel Koch. Gewisse Leute haben halt drei Dutzend passende Krawatten.
Kompetent und verständlich
Bevor Koch auch noch ein paar Worte sagen darf, lobt Berset ihn noch für seine speziellen Begabungen nebst der Fachkenntnis. Seine Bescheidenheit, seine Fähigkeit, leicht verständlich zu erklären, seine Ruhe, aber auch seinen subtilen Humor.
All dies machte Daniel Koch auch bei der Bevölkerung überaus beliebt. Er habe Hunderte von Dankesschreiben erhalten, aber auch Hunderte Antwortkarten unterschrieben, meint er zu Nau.ch. «Eventuell habe ich ein paar verpasst», entschuldigt sich der Vielbeschäftigte.
Daniel Koch: «Es war mir eine Ehre»
Bescheiden, was sonst, ergreift Daniel Koch ebenfalls das Wort, aber redet dann lieber von anderen. Er dankt all denjenigen, die hinter ihm standen und ihn bei seiner Arbeit unterstützten. «Vor allem allen Mitarbeitern des BAG, selbstverständlich den kantonsärztlichen Diensten, Spezialisten in Spitälern und den Labors.»
Ohne diese hätte er seine Arbeit gar nicht machen können, so Koch. Nachdem allen gedankt und rückverdankt ist, dankt er auch noch, dass er seinen Job machen darf. «Es war mir wirklich eine sehr grosse Ehre, dem Bundesrat dienen zu dürfen, vielen Dank.»