Aussenminister Ignazio Cassis zeigt sich besorgt über die jüngsten Entwicklungen im Konflikt zwischen Israel und dem Iran.
Ignazio Cassis
Aussenminister Ignazio Cassis äussert Besorgnis über die aktuellen Entwicklungen im Konflikt zwischen Israel und dem Iran. (Archivbild) - keystone

Aussenminister Ignazio Cassis hat sich während einer Medienkonferenz im Maison Suisse an den Olympischen Spielen in Paris am Mittwoch besorgt über die jüngsten Entwicklungen im Konflikt zwischen Israel und dem Iran gezeigt. Dass die Tötung von Hamas-Chef Ismail Hanija im Iran erfolgt sei, erschwere die Situation. Dies sagte Cassis zu Keystone-SDA.

Denn dies schaffe «eine territoriale Verbindung zu einem anderen Land». Das erhöhe die Wahrscheinlichkeit einer regionalen Eskalation, so der Aussenminister weiter. Die Frage sei daher nun, was die Tötung des politischen Anführers der Hamas für Folgen habe.

Auf dem regionalen sowie auch auf dem überregionalen Level – und auch für Europa und die Schweiz. Die Tötung korrespondiere mit der Strategie Israels, die Hamas eliminieren zu wollen. Dies sei daher erwartbar gewesen.

Mögliche regionale Ausweitung des Konflikts

Eine mögliche, regionale Ausweitung des Konflikts müsse verhindert werden, sagte Cassis weiter. Er appelliere an alle Akteure, sich mit weiteren Reaktionen zurückzuhalten. Seit dem Beginn des Krieges im Gaza-Streifen im vergangenen Jahr habe die Schweiz über diplomatische Kanäle versucht, zur Deeskalation beizutragen.

Und man arbeite im diplomatischen Bereich auch jetzt Tag und Nacht an einer Lösung. «Ein Ausweg muss auf dem diplomatischen Weg gefunden werden. Es gibt immer einen solchen, wenn man wirklich will», sagte Cassis weiter. Die Nachricht der Tötung von Hanija versetzte den Nahen Osten am Mittwochmorgen in Aufruhr.

Politische Erschütterungen im Nahen Osten

Nach Angaben der Terrororganisation wurde Hanija bei einem israelischen Angriff auf seine Residenz in Irans Hauptstadt Teheran getötet. Hanija war seit 2017 Vorsitzender des Politbüros der Hamas.

Nur wenige Stunden zuvor wurde nach Angaben der israelischen Armee mit Fuad Schukr ein ranghoher Kommandeur der Schiitenmiliz Hisbollah bei einem Luftangriff auf einen Vorort der libanesischen Hauptstadt Beirut getötet. Seit Beginn des Gaza-Krieges vor rund zehn Monaten sind bereits eine ganze Reihe von militärischen und politischen Funktionären der Hamas getötet worden. Beziehungsweise werden für tot gehalten.

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