Chantal Galladé schaut auf Nationalratskarriere zurück
Die Zürcher SP-Nationalrätin verlässt nach 15 Jahren das Bundeshaus. Sie engagiert sich nun als Schulleiterin in Winterthur.
Das Wichtigste in Kürze
- SP-Nationalrätin Chantal Galladé räumt nach 14 Jahren ihren Stuhl.
- Die 43-jährige war die erste, die ihr Kind in den Nationalratssaal mitbrachte.
Nach 15 Jahren ist Schluss: Chantal Galladé kehrt dem Bundeshaus den Rücken. Die SP-Nationalrätin sass seit 2003 im Nationalrat, heute Donnerstag räumt sie ihren Stuhl. Die 46-jährige Erziehungswissenschafterin wird sich nun ihrem Präsidium der Winterthurer Kreisschulpflege Stadt-Töss widmen.
Mit Kind im Nationalratssaal
Vor 15 Jahren war Chantal Galladé die erste, die ihr Kind mitnahm zum Abstimmen im Nationalratssaal. «Damals wurde das in allen Medien diskutiert, ich erhielt über 300 Zuschriften deswegen: Von Leuten, die das super fanden und auch von Leuten, die ganz empört waren darüber», sagt Galladé heute. Das habe sich verändert: Heute gebe es viele Eltern mit kleinen Kindern, die im Rat arbeiten.
Die politische Karriere lasse sich schlecht planen, sagt Galladé an ihrem letzen Tag im Bundeshaus. «Man muss die Menschen einfach gern haben und ihnen zuhören.» Das mache das Politisieren viel einfacher und dazu noch angenehmer. «Ich habe mich einfach engagieren und etwas verändern wollen. Es ist halt jetzt einfach im Nationalrat gewesen.»
«Wollte mich nicht im Parlament pensionieren lassen»
Sie bereue ihren Entscheid zurückzutreten nicht, sagt Chantal Galladé. Wehmut sei aber trotzdem dabei, denn «wenn man etwas so lange und so gerne gemacht hat, dann ist es auch eine emotionale Geschichte.» Und schliesslich gehe sie ja nicht, weil sie keine Lust mehr hätte. «Aber ich habe immer gewusst, dass ich mich nicht im Parlament werde pensionieren lassen.»