Christoph Blocher tritt aus der Leitung der SVP zurück

Christof Vuille
Christof Vuille

Bern,

Seit Monaten wurde darüber spekuliert, nun ist es Tatsache. SVP-Doyen Christoph Blocher zieht sich als Strategiechef zurück und will sich dem Kampf gegen das Rahmenabkommen widmen. Seine Tochter soll Vizepräsidentin werden. Auch sonst bleibt kein Stein auf dem anderen.

Alt Bundesrat Christoph Blocher tritt nach seinem Rücktritt in der «Arena» auf.
Alt Bundesrat Christoph Blocher tritt nach seinem Rücktritt in der «Arena» auf. - Nau

Die Funktionen im Parteileitungsausschuss als Verantwortliche für die Bereiche Kommunikation, Strategie und Finanzen hebt die SVP gänzlich auf.

Parteiübervater Christoph Blocher tritt demnach von seinem Posten als Strategiechef der Schweizerischen Volkspartei zurück. Er möchte sich vermehrt seinem Kampf gegen das gestern von Aussenminister Ignazio Cassis (FDP) angekündigte Rahmenabkommen widmen. Er wünscht sich eine Blutauffrischung.

Sie soll in das Amt als Vizepräsidentin einnehmen. Für die gleiche Funktion schlägt die Führung den Tessiner Nationalrat Marco Chiesa vor. Ebenfalls im Parteileitungsausschuss Einsitz nehmen sollen Nationalrätin Sandra Sollberger, Nationalrat Adrian Amstutz, Nationalrat Marcel Dettling und Nationalrat Thomas Matter (bisher). Ex-Fraktionschef Amstutz soll überdies den Wahlkampf 2019 leiten.

Auch sonst wechseln an der Spitze Köpfe. Kommunikationschef Walter Frey zieht sich ebenfalls aus der Parteileitung zurück. Genauso ab tritt Vizepräsident Oskar Freysinger. Neu dabei sein soll gemäss dem Willen des Ausschusses Blochers Tochter Magdalena Martullo-Blocher.

Blocher räumt das Feld für seine Tochter

Bei der SVP stehen im Hinblick auf das Wahljahr 2019 personelle Wechsel an. Das war seit Wochen bekannt. Heute nun hat die Partei offiziell informiert.

Blocher sagt: «Mit den neuen Köpfen sinkt das Durchschnittsalter im Ausschuss von 59 auf 48 Jahre.» Damit kommunizierte die SVP früher als allgemein erwartet wurde. Erst Ende März wollte sie die Katze ursprünglich aus dem Sack lassen. Noch im heutigen «Blick» liess Blocher sich bezüglich Rücktritt nicht in die Karte blicken und sagte gar, seine Tochter wolle nicht in die Parteileitung.

Das Wichtigste in Kürze

  • Christoph Blocher, Walter Frey und Oskar Freysinger treten aus der Parteileitung der SVP zurück.
  • Blocher werde sich aber nicht aus der Politik zurückziehen, sagt seine Partei.
  • Seine Tochter Magdalena Martullo-Blocher soll neu Vizepräsidentin werden.

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