Corona-Leaks: Neue Erkenntnisse belasten Bundesrat Alain Berset

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Bern,

Erste Erkenntnisse zu den Corona-Leaks sickern durch: Die Leaks sollen vom Departement Berset bewusst politisch eingesetzt worden sein.

Alain Berset Corona-Leaks
Bundespräsident Alain Berset spricht am Parteitag der SP Schweiz, am Samstag, 26. August 2023, in Biel. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesrat Alain Berset steht erneut im Fokus der Untersuchungen zu den Corona-Leaks.
  • So soll es Aufforderungen zum Streuen von Informationen an die Medien gegeben haben.
  • Die Taskforce der GPK soll ihren Bericht noch vor den Wahlen veröffentlichen.

Wird es wegen der Corona-Leaks noch einmal brenzlig für den abtretenden Bundesrat Alain Berset? Während der Pandemie soll sein damaliger Sprecher Peter Lauener den «Blick» gezielt mit Informationen versorgt haben. Nun berichtet der «Blick», die parlamentarische Taskforce habe Indizien, dass Bersets Entourage darüber im Bild gewesen sei.

Aufforderungen von ganz oben?

Noch vor den Wahlen Ende Oktober soll die Taskforce der Geschäftsprüfungskommission (GPK) ihren Bericht abliefern. Die je drei National- und Ständeräte aus allen Fraktionen wollen zwar nicht auch noch ein Leak zu den Corona-Leak-Untersuchungen verursachen. Doch gebe es deutliche Hinweise, dass «die Leaks bewusst politisch eingesetzt worden sind».

Philippe Bauer Taskforce Corona-Leaks
Ständerat Philippe Bauer (FDP/NE) leitet die Taskforce der Geschäftsprüfungskommission (GPK), die die Corona-Leaks untersucht. - keystone

Gewisse Mails könne man gar als Aufforderung verstehen, Informationen an die Medien weiterzugeben. Das wäre insofern brisant, als Alain Berset auch gegenüber dem Gesamtbundesrat stets versicherte, von den Corona-Leaks nichts gewusst zu haben. So oder so wären die Erkenntnisse der Taskforce aber nicht strafrechtlich relevant.

Corona-Leaks: Umstrittene Untersuchungen

Immerhin würde aber die Taskforce des Parlaments einmal konkrete Resultate liefern, im Gegensatz zu den juristischen Verfahren. Diese, beziehungsweise Sonderermittler Peter Marti, gerieten immer wieder in die Kritik. Unter anderem lief gegen Marti ein mittlerweile eingestelltes Verfahren wegen Amtsmissbrauchs. Marti gab Ende Mai 2023 das Mandat im Fall Lauener ab.

alain berset
Bundesrat Alain Berset und Peter Lauener vor einer Medienkonferenz in Bern im September 2021. (Archivbild) - keystone

Hängig ist noch ein Verfahren rund um die von Peter Lauener beschlagnahmten Emails. Die Behörden haben Marti zu viele Mails ausgehändigt. Launer ist indes bereits seit Juni 2022 nicht mehr im EDI tätig. Und Bundesrat Alain Berset hat während seines zweiten Präsidialjahrs seinen Rücktritt per Ende 2023 bekannt gegeben.

Kommentare

User #5841 (nicht angemeldet)

Findest du Homöopathie-Werbung weniger gefährlich als Zigarettenwerbung? Bei Zigaretten füllen sich Leute freiwillig und heutzutage wissentlich die Lungen mit Teer und Nervengift. Homöopathie bringt jedoch Leute dazu, ihre Gesundheit Leuten in die Hand zu geben, die viel zu oft überhaupt keine Ahnung haben. Die Wirkung hört dort auf, wo die Medizin beginnt. Nämlich beim Limit des Placebos. Homöopathie kann keine ernst zu nehmenden Krankheiten heilen, tut aber so und gefährdet so das Leben derer, die daran glauben.

User #9774 (nicht angemeldet)

Ja, Aufschluss ihrer Worte gibt die Rede im Eu Parlament zu sehen auf YouTube: Eu Parlament Dr. David Martin Corona 2023

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