Coronavirus: BAG erteilt Johnson & Johnson-Vakzin endgültige Absage
Das Wichtigste in Kürze
- Der Corona-Impfstoff von Johnson & Johnson wird wohl in den nächsten Tagen zugelassen.
- Die Schweiz hat sich jedoch entschieden, auf das Vakzin des US-Herstellers zu verzichten.
- Man will sich hierzulande mehr auf die bereits zugelassenen mRNA-Impfstoffe fokussieren.
Heute Mittwoch will die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) über die Empfehlung des Coronavirus-Impfstoffes von Johnson & Johnson entscheiden. Es wird erwartet, dass die Experten grünes Licht für die Zulassung in der EU geben.
Bei dem Impfstoff handelt es sich um jenen, bei dem es nur eine einzige Injektion braucht, um immunisiert zu werden. Auch Swissmedic will das Vakzin des US-Unternehmens höchstwahrscheinlich in den nächsten Tagen freigeben.
Hierzulande gibt es jedoch einen Haken: Die Schweiz hat noch gar keine Dosen bestellt. Ende Februar hiess es, das Bundesamt für Gesundheit verhandle noch mit Johnson & Johnson – und zwar schon seit Januar.
Schweiz wird auf Coronavirus-Impfstoff verzichten
In einem Interview mit dem «Blick» spricht BAG-Vizedirektorin Nora Kronig jetzt Klartext. Der Grund, warum sich die Schweiz den Impfstoff noch nicht gesichert hat, lautet: «Weil wir beschlossen haben, auf den Impfstoff von Johnson & Johnson zu verzichten.»
Laut Kronig komme die Lieferung zu spät, sie wäre demnach erst ab dem dritten Quartal möglich. Man setze im Moment den Fokus auf mRNA-Impfstoffe (Biontech/Pfizer und Moderna Anm. d. Red.).
Diese würden «eine höhere Wirksamkeit aufweisen – besonders für verletzliche Personen», so die Expertin. Kronig erwähnt zudem, dass die mRNA-Stoffe den Vorteil haben, dass sie «vergleichsweise» schnell an die Mutationen angepasst werden können.
Schweiz wappnet sich für Mutationen und mögliche Nachimpfungen
Die Schweiz hat sich bis heute fast 36 Millionen Impfdosen gesichert. Am Mittwochmorgen gab Gesundheitsminister Alain Berset eine weitere Bestellung von drei Millionen bekannt.
Der erste Drittel soll ab April, die zweite Million ab Juli und die dritte Lieferung ab September erfolgen. Es handelt sich dabei um Impfdosen von Biontech/Pfizer. Laut Kronig will man gut vorbereitet sein, sollte auf Coronavirus-Mutationen reagiert werden müssen.
«Andererseits wissen wir noch nicht, wie lange der Impfschutz hält. Es könnte also Nachimpfungen brauchen. Dafür wappnen wir uns», so die BAG-Vizedirektorin in dem Interview.