Coronavirus: Am 11. Mai folgt das schweizweite Contact Tracing
Die täglichen Fall-Zahlen des Coronavirus gehen zurück. Dies erlaubt den Start des schweizweiten Contact Tracings, für das der Bund die Kantone verpflichtet.
Das Wichtigste in Kürze
- Gartencenter, Coiffeursalons oder Optiker sind seit einer Woche wieder offen.
- Fachexperten des Bundes informierten ab 15 Uhr zur aktuellen Lage.
- Nau.ch berichtete live im Stream und Ticker.
15.36: Die Pressekonferenz ist beendet. Hier noch einmal die wichtigsten Punkte.
-Daniel Koch vom BAG erfreut sich an den tiefen Fall-Zahlen der letzten Tage. Diese haben sich erstmals seit langem unter 100 pro Tag bewegt. Damit kann der Corona-Delegierte auch ein Datum für das schweizweite Contact Tracing nennen.
Schon ab nächstem Montag sollen die Kantone die Infizierten und insbesondere deren Kontakte verfolgen können, «die Kantone sind vorbereitet». Und dazu verpflichtet.
-Über 1,91 Millionen Angestellte haben in der Schweiz mittlerweile Kurzarbeit angemeldet, erklärt das SECO. Dies betreffe 187'000 Unternehmen. Auch die Überbrückungskredite wurden stark in Anspruch genommen. Staatssekretärin Ineichen-Fleisch bezifferte die bisher vergebenen Kredite auf 14,6 Milliarden Franken.
-Die Schweizer Armee plant die Wiederaufnahme der Luftwaffe und das Ende des Sonder-Einsatzes. Brigadier Raynald Droz nennt den 30. Juni als geplantes Ende des Corona-Einsatzes.
Gleichzeitig soll die Luftwaffe wieder den Betrieb aufnehmen. Schon nächste Woche beginnen die F/A-18-Flugstunden unter strengen Vorschriften. Bis am 8. Juni sollen die meisten Einschränkungen aufgehoben werden.
15.33: Gibt es Vorbilder, an welcher sich die Schweiz orientiert hat? Etwa wie Österreich, welche sich mit asiatischen Ländern ausgetauscht hätten?
Die Schweizer Botschaften hätten zwar etliche Berichte zum Coronavirus aus aller Welt geliefert, so Daniel Koch. «Konkret haben wir aber nicht ein Land, an dem wir uns orientieren.»
15.31: Weiss man unterdessen, welche Massnahmen zu welchem Erfolg geführt haben? Etwa das Verbieten der Grossanlässe ab 1000 Personen?
Es gäbe Modelle, die das berechnet hätten, antwortet Koch. Aber noch nicht so genau, dass man bereits klare Schlüsse ziehen könne.
15.26: Die erste Frage lautet: Braucht es eine Risikobeurteilung für über 65-jährige? Das sei nicht nur eine Aufgabe des Bundes, so Daniel Koch. Sondern auch eine für die Wissenschaft.
Ein spezieller Check-Up sei sehr schwierig umzusetzen. Man könne lediglich feststellen, dass zunehmendes Alter auch zunehmendes Risiko bedeute. Keinesfalls wolle man über 65-Jährige diskriminieren, wie dies oft kritisiert würde.
15.23: Die Fragerunde zum Coronavirus beginnt.
15.22: Der Armeeeinsatz soll gemäss Plan am 30. Juni enden. Eine Verlängerung oder Verkürzung mit anschliessender Bereitschaft sind ebenfalls möglich.
Weiter kündet Droz an, die Luftwaffe nehme wieder den Betrieb auf. Dies in mehreren Etappen. Die erste erfolgt ab nächstem Montag: Die F/A-18-Flugstunden werden auf 120 pro Woche beschränkt.
Ab dem 8. Juni ist die Aufhebung der meisten Einschränkungen vorgesehen. Dies unter Einhaltung der Empfehlungen des BAG. Die letzte Etappe sieht Trainingsflüge der Vorführteams und Nachtflugtrainings im Oktober 2020 vor.
15.16: Jetzt ergreift der dritte und letzte Teilnehmer des Point de Presse das Wort. Raynald Droz, Brigadier, Stabschef Kommando Operationen beim VBS.
Es sei der 50. Tag des ausserordentlichen Armee-Einsatzes. Der letzte folge erst dann, wenn alle Aufträge erledigt seien, so Droz. Seit Beginn der Krise seien rund 370 Anfragen bei der Schweizer Armee eingegangen.
Im Sanitätsdienst seien 2000 Armee-Angehörige im Einsatz.
59 Angehörige der Schweizer Armee seien positiv auf das Coronavirus getestet worden, 66 würden sich unter Quarantäne befinden.
15.14: Weiter freut sich Ineichen-Fleisch über die schrittweise Öffnung der Wirtschaft. Ab dem 11. Mai sollen auch die Wettbewerbsverzerrungen mit den Sortimentsbeschränkungen bei Grossverteilern eliminiert werden.
Die Schutzkonzepte in den Unternehmen müssten nun streng umgesetzt werden, «alle müssen sich daran halten».
Nicht zu vergessen sei jedoch, dass die wirtschaftlichen Massnahmen von den gesundheitlichen abhängig seien. Niemand könne sagen, wie lange die Krise um das Coronavirus noch anhalte.
«Wir werden Sie auch künftig transparent und zeitnah informieren», beschwichtigt Ineichen-Fleisch.
15.05: Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch, Staatssekretärin SECO, spricht nun. «Die Wirtschaft hat sehr schwierige Zeiten», mahnt sie.
Fast 2 Millionen Angestellte wegen Coronavirus auf Kurzarbeit angewiesen
Über 1,91 Millionen Angestellte von 187'000 Unternehmen haben mittlerweile Kurzarbeit angemeldet. Trotz den Hilfs-Massnahmen könne der Bund trotzdem nicht allen von der Krise Betroffenen gleich stark helfen, so Ineichen-Fleisch.
Zuversichtlich erzählt die Staatssekretärin von neuen Bürgschaftskrediten für «aussichtsreiche Start-Ups». Der Bund garantiere diese zu 65 Prozent, die restlichen 35 Prozent würden durch die Kantone gedeckt.
Das Programm startet ab dem 7. Mai. Pro Start-Up dürfe das Volumen eine Million Franken nicht überschreiten.
15.03: Die Bevölkerung müsse sich aber weiterhin an die Regeln halten, mahnt Koch. «Es ist dann nicht einfach vorbei, aber kontrollierbar.» Wenn es unter Kontrolle sein wird, könne man auch Lockerungen für Risikogruppen vornehmen.
Etwa Besuche von Angehörigen zulassen. «Für die ältere Bevölkerung dauert die Situation des Coronavirus bereits sehr lange und ist für sie sehr hart.»
15.01: Daniel Koch vom BAG ergreift zuerst das Wort. Er mahnt mit einem Schmunzeln, dass morgen Dienstag der internationale Tag der Händehygiene sei. Und desinfiziert sich dabei die Hände.
Zu den Zahlen: Koch meint, die Fallzahlen würden täglich etwas mehr zurückgehen. Seit dem Vortag verzeichnete das BAG 76 neue und damit insgesamt 29'981 Infizierte schweizweit. Die Todeszahl liegt bei 1477.
Nun würden die Kantone mit dem Contact Tracing beginnen. Ab nächster Woche soll es gar schweizweit strikt durchgeführt werden. Damit sollen die täglichen Fallzahlen noch weiter sinken.
15.00: Die Pressekonferenz beginnt.
Coronavirus: Die aktuelle Situation
Seit einer Woche ist wieder etwas Normalität in den Schweizer Alltag zurück gekehrt. Seither dürfen Coiffeursalons, Gartencenter oder Massage-Studios wieder Kunden bedienen. In einer Woche steht dann der nächste grosse Schritt des Exit-Plans an: Restaurants oder Läden dürfen wieder öffnen.
Auch fielen die Zahlen der mit dem Coronavirus neu Infizierten in den vergangenen Tagen erstmals seit langem unter 100. So waren es gestern Sonntag gerade mal 88 neue Fälle, heute Montag 76 Fälle innert 24 Stunden.
Lassen diese tiefen Fall-Zahlen womöglich weitere Lockerungen, insbesondere in der Wirtschaft, zu?
Spannend dürfte auch der anstehende Muttertag vom Sonntag werden. Ist es erlaubt, die Mutter zu umarmen?
Ab 15 Uhr beantworten folgende Experten die Fragen der Journalisten:
- Daniel Koch, Delegierter des BAG für COVID-19
- Marie-Gabrielle Ineichen-Fleisch, Staatssekretärin, SECO
- Raynald Droz, Brigadier, Stabschef Kommando Operationen VBS