Coronavirus: BAG und Task Force informieren zur aktuellen Lage
Das Coronavirus lässt in der Schweiz nicht locker. Hierzulande ist die epidemiologische Lage seit Wochen fragil, auch nach Ostern entspannt sich nichts.
Das Wichtigste in Kürze
- Die epidemiologische Lage ist nach Ostern ein wenig undurchsichtig.
- Es gibt Anzeichen auf eine dritte Welle, jedoch schreiten Test- und Impfkampagne voran.
- Die Behörden bitten die Bevölkerung um noch ein wenig Durchhaltevermögen.
Der Bund befindet sich in der Pandemiebekämpfung in einem Wettlauf gegen die Zeit. Einerseits deuten Anzeichen auf eine dritte Welle des Coronavirus. Andererseits stockt die Landesregierung regelmässig ihre Impf- und Testkampagnen auf. So sollen möglichst schnell, aber auch vorsichtig, die Massnahmen gelockert werden können.
– Viel zur epidemiologischen Lage konnten Kantone, BAG und Task Force nicht sagen. Die Zahlen über das Osterwochenende seien mit Vorsicht zu geniessen. Dennoch seien die Hospitalisationen und Todesfälle wieder leicht im Aufwärtstrend. Die Spitäler könnten schnell wieder überbelastet werden, sollte sich das Wachstum nicht stabilisieren.
– Damit sich die Lage wirklich entspannt, müssen etwa 50 Prozent der impfwilligen Erwachsenen geimpft sein, schätzt die Task Force. Das könnte aber noch etwa drei Monate dauern.
Hier können Sie das Protokoll der Medienkonferenz durchlesen:
14:50 Müssten junge Leute auch Teil der Task Force sein? Nein, dafür sei sie das falsche Gefäss, antwortet Ackermann. Sie vertrete die wissenschaftliche Perspektive. Damit ist die Medienkonferenz beendet.
14:46 Aus wirtschaftlicher Sicht seien Lockerungen nicht optimal, so das Fazit der Task Force. Es lohne sich mehr, die Fallzahlen tief zu halten. Ob aber Lockerungen sinnvoll wären, sei eine politische Frage, lächelt Ackermann.
14:44 Zu Medikamenten gegen das Coronavirus: Das BAG sei im Kontakt mit Anbietern, könne aber nicht mehr darüber sagen. Auch die Fachpersonen in der Task Force tauschten sich mit dem BAG darüber aus.
Brasilianische Variante des Coronavirus in der Schweiz noch selten
14:42 Was weiss die Task Force über die brasilianische Variante? Die Häufigkeit in der Schweiz läge bei weniger als 1 Prozent, so Ackermann. Eine Impfung biete aber einen guten Schutz gegen diese Mutation des Coronavirus.
14:40 Wann kann die Schweiz mit Lockerungen gekoppelt mit dem Impffortschritt rechnen? Linda Nartey schätzt, dass man sich dieser Schwelle nähere. Das sei aber «keine super-qualifizierte Antwort». Auch Mathys wagt keine Prognose.
14:35 Das BAG zeigt sich nicht erfreut über Personen, welche mehr als fünf Selbsttests «hamstern», wie es Mathys sagt. Sie seien zwar kein kritisch knappes Gut, aber dennoch knapp.
14:34 Sobald alle Erwachsene, die dies wünschen, sich impfen lassen können, werde sich die Situation deutlich entspannen. So lautet die Prognose der Task Force. Bis dahin könnte es aber noch ein paar Monate dauern, sagt Ackermann.
14:27 Die britische Mutation B117 sei durchaus ansteckender, bestätigt Mathys. Ein exponentieller Anstieg sei aber nicht eingetroffen, weil die Massnahmen nicht gelockert geworden seien. Ackermann ergänzt: Die Entwicklung sei eigentlich wie erwartet abgelaufen.
Ein Effekt der Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus seien beobachtet worden. Mit den «alten Varianten» wären die Fallzahlen unter den heutigen Bedingungen rückläufig, so Ackermann.
14:24 Die Fragerunde ist eröffnet. In welchen Regionen werden die IPS schon jetzt belastet? Es gebe keine spezifische Region, antwortet Mathys. Grundsätzlich könne er sagen, dass die Belastung hoch geblieben sei, weil verschobene Eingriffe nachgeholt wurden.
«Noch etwas durchhalten»
14:22 Erst in etwa zwei Wochen werde zu sehen sein, wie sich die Ostertage auf das Pandemiegeschehen ausgewirkt haben. Ackermann unterstreicht auch, dass die Spitäler tatsächlich wieder überbelastet werden könnten. Es gebe «viele gute Gründe, um noch etwas durchzuhalten».
14:18 Das Wort hat nun Martin Ackermann, Präsident der Task Force. Sobald etwa 50 Prozent der Bevölkerung geimpft sei, entspanne sich die Situation «spürbar». Das habe man aus anderen Ländern gelernt.
Nichtsdestotrotz müsse die Schweiz als Ziel haben, tiefe Fallzahlen des Coronavirus zu haben. So werde die allgemeine Gesundheit der Bevölkerung geschützt. Zudem habe die Schweiz so die Pandemie besser im Griff; so könne die Impfkampagne schneller und effizienter durchgeführt werden.
Auch die wirtschaftlichen Folgen seien positiver, wenn die Fallzahlen tief gehalten würden. Das BIP müsse dann nicht unter neue Massnahmen leiden.
14:17 In Bern seien die Behörden auch mit Contact Tracing beschäftigt, so Nartey. Vor allem an Schulen, wo die Maskenpflicht nicht umgesetzt werden könne. Ab und zu käme es vor, dass auf Fernunterricht umgeschaltet werde.
14:15 Linda Nartey übernimmt. Die Berner Kantonsärztin will sich kurzfassen, es gebe nicht viel zu berichten. Es werde in den Ständen laufend getestet und die Kapazität erweitert. Besonders regelmässiges Testen werde immer mehr durchgeführt.
Sie betont aber: Selbsttests könnten nicht für die Beendung einer Quarantäne gemacht werden.
14:10 Mathys spricht auch über die Selbsttests auf das Coronavirus. Gemäss Rückmeldung von Pharmasuisse sei der Andrang gross, aber es sei problemlos möglich, die Tests zu erhalten. Der Informationsbedarf zu den Selbsttests sei aber ebenso gross.
Die wichtigsten Fragen und Antworten zu den Selbsttests finden Sie hier.
14:08 Zum Impfzertifikat hat das BAG keine neuen Updates. Das Bundesamt sei aber schon im Kontakt mit Anbietern und daran, verschiedene technische Lösungen zu besprechen. In den nächsten zwei Wochen soll die Entscheidung hierzu kommuniziert werden, so Mathys.
Spitäler und Gesundheitssystem wieder in Überbelastungsgefahr
14:06 Es bestünde also die Chance, dass das Gesundheitssystem wieder stark belastet werde. Dieselbe Entwicklung sei auch im Ausland in Europa zu beobachten, sagt Mathys. Gestern Dienstag seien 157'000 weitere Impfdosen in die Schweiz geliefert worden. Nächste Woche werde eine weitere Lieferung erwartet.
14:05 Das Durchschnittsalter der IPS-Patienten habe abgenommen, so Mathys weiter. Zudem sei kein statistisch signifikanten Effekt der Impfung beobachtbar, zum Teil auch, weil Daten fehlten. Über 90 Prozent der Fälle sei auf die britische Variante des Coronavirus zurückzuführen. Im Moment sei sie also die zirkulierende Mutation in der Schweiz.
14:00 Patrick Mathys eröffnet die Medienkonferenz und erläutert die epidemiologische Lage. Aufgrund des verlängerten Wochenendes seien die Zahlen aber mit Vorsicht zu geniessen, warnt er. Die Fallzahlen seien aber wieder im Anstieg. Die Hospitalisationen und Todesfälle wiesen ebenfalls einen leicht zunehmenden Trend auf.