Coronavirus: BAG verzichtet auf Status «vollständig geimpft»
Seit kurzem empfiehlt das BAG eine 4. Impfung gegen das Coronavirus. Für Verwirrung sorgt, dass selbst Geboosterte nicht mehr als «vollständig geimpft» gelten.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Bundesamt für Gesundheit passt die nationale Impfstatistik an.
- Zentral für den Schutz sei, wann die letzte Impfdosis verabreicht wurde.
- Der Status «vollständig geimpft» wird gestrichen, weil er an Aussagekraft verloren habe.
Seit dem 10. Oktober wird schweizweit wieder im grossen Stil geimpft. Die eidgenössische Impfkommission und das Bundesamt für Gesundheit empfehlen allen über 16-Jährigen den vierten Piks gegen das Coronavirus.
Die Empfehlung gilt ganz besonders für Senioren und Risikopersonen. Tatsächlich zeigen diese ein grösseres Interesse als gesunde, jüngere Schweizer. Ein Ansturm wie bei früheren Impf-Kampagnen ist deshalb ausgeblieben.
Coronavirus: BAG streicht Status «vollständig geimpft»
Mit dem Start der neuen Impfsaison haben die Behörden aber auch ihre Zählweise angepasst. Seit über einem Jahr galt demnach als «vollständig geimpft», wer im Laufe der Corona-Pandemie zwei Spritzen erhalten hat. Damit ist nun Schluss.
Das BAG weist nur noch aus, wer «mindestens eine Impfdosis» gegen das Coronavirus erhalten hat und wer in den letzten sechs Monaten geimpft wurde. Aktuell sind dies gemäss Statistik gerade mal 5,17 Prozent. Gelten die restlichen 95 Prozent der Bevölkerung also nun als ungeimpft?
Nein, beruhigt BAG-Sprecherin Simone Buchmann auf Anfrage. «Heute sind mehr als 97 Prozent der Bevölkerung durch Infektion oder Impfung mit dem Virus in Kontakt gekommen», erklärt sie. Damit hätten die Kategorien «teilweise geimpft» und «vollständig geimpft» an Aussagekraft eingebüsst.
Kein Ziel für die vierte Impfung
Die Zeitspanne seit der letzten Impfung gebe «einen besseren Hinweis auf den vorhandenen Schutz bei einer geimpften Person», erklärt die BAG-Sprecherin die Anpassungen auf dem nationalen Dashboard. Die Impfdaten würden jedoch weiterhin in breitem Umfang gesammelt und können heruntergeladen werden.
Ob die Impfbereitschaft in den nächsten Wochen steigt, dürfte auch von den Fallzahlen abhängen. Diese stagnierten nach einem deutlichen Anstieg wieder. Deshalb verzichten die Kantone auch auf eine Masken-Empfehlung.
Auf die Frage, ob die Schweiz ein Ziel verfolge, wie viele Personen bis Ende Jahr erneut gegen das Coronavirus geimpft sein sollen, sagt die Sprecherin bloss: «Nein.»