Coronavirus: Nun will auch Linke Gratis-Tests abschaffen
Der Steuerzahler soll Impf-Unwilligen nicht länger Corona-Tests für Partys bezahlen. Der bürgerlichen Forderung schliessen sich nun auch linke Politiker an.
Das Wichtigste in Kürze
- Wer sich nicht impfen lässt, kann sich für ein Covid-Zertifikat gratis testen lassen.
- Damit soll bald Schluss sein, fordert nach der FDP auch SP-Nationalrätin Yvonne Feri.
- In anderen Ländern sind die Steuerzahler in dieser Beziehung bereits entlastet worden.
Die Schweizer Impf-Kampagne stockt, während die Fallzahlen des Coronavirus weiterhin leicht steigen. Das sorgt für Nervosität im Bundeshaus. Doch wie lassen sich noch mehr Menschen vom Piks überzeugen?
Für Corona-Experte Martin Bäumle wäre es der richtige Weg, die Party-Tests nicht mehr durch den Steuerzahler finanzieren zu lassen. So sieht es seit Freitag auch die FDP. Wer sich impfen lassen kann, das aber nicht will, soll selbst für die Kosten aufkommen.
Die Idee aus bürgerlichen Kreisen stösst weitherum auf Interesse. Nun schliesst sich selbst SP-Nationalrätin Yvonne Feri der brisanten Forderung an. Die Aargauer Gesundheitspolitikerin räumt auf Anfrage ein, dass das Thema «nicht einfach» sei.
SP-Feri: Test auf Coronavirus soll kosten
Aber: «Wenn ich eine Reise mache, muss ich den Test selber bezahlen.» Deshalb plädiert sie dafür, «dass die Tests für Freizeitaktivitäten künftig auch selber bezahlt werden». Sprich: Wer ungeimpft ein Fussballspiel besuchen oder in einen Club will, soll das Portemonnaie öffnen.
Eine Ausnahme sieht Feri erwartungsgemäss vor für Personen, die sich im Rahmen der Arbeit testen lassen. Ebenfalls kritisch eingestellt ist sie gegenüber einer Ausweitung des Geltungsbereichs des Covid-Zertifikats.
«Es kann nicht sein, dass ich künftig beim Einkaufen mein Zertifikat vorweisen muss», so die SP-Frau. Es gelte nun, die Basis-Schutzmassnahmen wieder konsequenter angewendet werden müssten. Denn: Sie beobachte, dass sich Menschen vermehrt wieder die Hand schütteln.
Franzosen müssen bereits selber zahlen
Sicher ist: Die Forderung nach einer Abschaffung der Gratis-Tests liegt europaweit im Trend. In Frankreich müssen Ungeimpfte diese bereits selbst bezahlen. Ab nächster Woche wird das Zertifikat dort ebenfalls Pflicht für einen Beizen-Besuch.
Hierzulande zeigt sich Gesundheitsdirektoren-Präsident Lukas Engelberger noch zurückhaltend. Ob sich in der Schweiz ähnliche Massnahmen durchsetzen, zeigt sich frühstens am 11. August. Dann trifft sich der Bundesrat zur ersten Sitzung nach den Sommerferien.