Coronavirus: Start zur grossen Testoffensive in der Schweiz
Der Bund greift ab heute im Kampf gegen das Coronavirus erneut in die Tasche. Schnelltests sind für alle gratis – eine Milliarde Franken wird dafür eingeplant.
Das Wichtigste in Kürze
- Als Teil der Öffnungsstrategie startet heute die Testoffensive in der Schweiz.
- Jede Person in der Schweiz kann gratis fünf Selbsttests pro Monat beziehen.
Corona-Schnelltests in der Schweiz sind ab heute Montag für alle Menschen unabhängig von der Symptomlage gratis. Für den Bundesrat ist die Testoffensive ein wichtiger Schritt für weitere Lockerungen der Corona-Massnahmen. Er nimmt dafür eine Milliarde in die Hand.
Ab Montag übernimmt der Bund nach den zugelassenen Kosten für die PCR-Tests auch jene für Schnelltests in allen zugelassenen Testinstitutionen. Kostenpflichtig bleiben nur PCR-Tests, die man für die Einreise in ein anderes Land benötigt.
Sobald das BAG Selbsttests freigibt, kann jede Person in der Schweiz pro Monat fünf Selbsttests kostenlos in einer Apotheke beziehen. Unternehmen, Institutionen und Schulen sollen zudem kostenlos Pool-Tests durchführen.
Schrittweise Öffnung soll unterstützt werden
Mit einer verstärkten Prävention und Früherkennung von lokalen Ausbrüchen will die Landesregierung die schrittweise Öffnung des Lebens unterstützen. Das betonte sie am Freitag.
Die Testoffensive zielt insbesondere auf die Eindämmung einer weiteren Ausbreitung der neuen Varianten des Coronavirus ab. Zudem sollen blinde Flecke im Infektionsgeschehen besser erkannt werden. Ein «Allheilmittel» sei die Massnahme jedoch nicht.
Der Bundesrat warnte aber zugleich vor Risiken bei einer Ausweitung der Massentests. Jedes Testresultat sei nur eine Momentaufnahme. Ausserdem seien Selbsttests deutlich weniger verlässlich als PCR-Tests. Ein negativer Test dürfe nicht zu falscher Sicherheit und unvernünftigem Verhalten in Bezug auf das Coronavirus führen.
Ziel ist laut Alain Berset unter anderem, dass sich 40 Prozent der mobilen Bevölkerung in Unternehmen oder Schulen regelmässig testen. Dies sei mittlerweile möglich, weil in den Labors genügend Kapazitäten vorhanden seien. Vor einem Jahr sei das noch nicht der Fall gewesen.