Coronavirus: Wie wirksam war die Maskenpflicht an Schulen?
Gemäss einer neuen Studie der Universität Bern war die Maskenpflicht an Schulen eine wirksame Massnahme, um die Verbreitung des Coronavirus einzudämmen.
Das Wichtigste in Kürze
- Forschende der Uni Bern haben die Wirksamkeit der Maskenpflicht an Schulen untersucht.
- Die Konzentration von Covid in der Luft war während der Maskenpflicht 70 Prozent tiefer.
- Gemäss der Studie konnte die Massnahme zwei bis 21 Prozent der Infektionen verhindern.
Die Maskenpflicht an Schweizer Schulen hat die Ausbreitung des Coronavirus eingedämmt. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Universität Bern, die am Mittwoch im Fachblatt «Plos Medicine» veröffentlicht wurde.
An zwei Schulen wurden insgesamt 90 Schulkinder im Alter von 13 bis 15 Jahren untersucht. Die Konzentrationen von Covid in der Luft waren im Durchschnitt um 70 Prozent tiefer, wenn Masken vorgeschrieben waren. Mit einem Luftreiniger verringerte sich die Viruslast in der Luft um 40 Prozent, so die Studie.
Zu diesem Resultat kamen die Forscherinnen und Forscher nach der Analyse von Daten aus zwei Sekundarschulen im Kanton Solothurn. Die Daten wurden während der Omikron-Welle von Januar bis März 2022 gesammelt.
In den Schulzimmern wurden Luftproben, CO2-Gehalt, sowie Anzahl und Grösse von Luftpartikeln gemessen. Da während des Untersuchungszeitraumes in den Schulen repetitive Covid-Tests durchgeführt worden sind, standen auch Daten zu Infektionen zur Verfügung.
Coronavirus: Zwei bis 21 Prozent weniger Infektionen
Die Maskenpflicht galt während zwei bis drei Wochen des Untersuchungszeitraumes. Die Forschenden schätzten in der Studie, dass während der Maskenpflicht bei 90 Schulkinder zwei bis 19 Infektionen vermieden werden konnten. Das entspricht rund zwei bis 21 Prozent.
«Das ist durchaus beträchtlich: Wenn man bedenkt, wie viele Infektionen hätten vermieden werden können, hätte die Maskenpflicht während der gesamten Studienperiode gegolten.» Dies erklärte Studienleiter Lukas Fenner von der Universität Bern auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Überdies betont der Forscher, dass sich diese Resultate auch mit Resultaten ähnlicher Studien aus Deutschland deckten.
Als Limitationen der Studie verweisen die Autoren primär auf eine mögliche Beeinflussung durch den Untersuchungszeitraum: Die Zahl der auf das Coronavirus anfälligen Schulkinder habe demnach mit der Zeit abgenommen. Ferner schwankte auch die zugrundeliegende Inzidenz von Covid-19-Fällen innerhalb der Bevölkerung während des Untersuchungszeitraumes.
Maskenpflicht an Schulen als Zankapfel
Die Maskenpflicht an Schweizer Schulen war lange umstritten. Zahlreiche Personen demonstrierten dagegen. Einige Eltern aus dem Kanton Bern gelangten mit einer Klage dagegen gar bis ans Bundesgericht – erfolglos.
Befürchtet wurde unter anderem, dass die Kinder durch das Tragen der Masken Schaden nehmen könnten. Zudem wurde die Wirksamkeit dieser Massnahme gegen das Coronavirus angezweifelt. Schliesslich stand der Handlungsbedarf für eine Maskenpflicht infrage, da für Kinder und Jugendliche ein kleines Risiko eines schweren Krankheitsverlaufs bestand.