CVP prüft Vorwürfe gegen Bundesrats-Kandidatin Viola Amherd
Das Wichtigste in Kürze
- Die CVP will den Vorwürfen gegen Bundesratskandidatin Viola Amherd auf den Grund gehen.
- Die Findungskommission werde diese Punkte untersuchen, sagt CVP-Präsident Gerhard Pfister.
- Amherd gilt grundsätzlich als Top-Favoritin für die Nachfolge von Doris Leuthard.
Sie hat alle auf die Folter gespannt: Am letzten Tag vor Meldeschluss hat CVP-Nationalrätin Viola Amherd ihre Kandidatur für den Bundesrat doch noch angekündigt. Weil sie wegen Nierensteinen ins Spital musste, wusste niemand, wie sich die Topfavoritin entscheiden würde.
Niemand? «Frau Amherd hat mich immer regelmässig informiert», sagt Parteipräsident Gerhard Pfister. Ob über ihren Gesundheitszustand oder ihre politischen Pläne – «Kein Kommentar.» Aber er sei mit allen potentiellen Kandidaten regelmässig in Kontakt gewesen, versichert Pfister.
Jetzt gilt’s ernst: Wer hat Leichen im Keller?
Pfister ist nicht nur Präsident, sondern leitet zusammen mit Ständerat Filippo Lombardi auch die Findungskommission. Diese durchleuchtet die Kandidaten auf Herz und Nieren. Was Amherd zum Nachteil gereicht – nicht wegen den Nierensteinen. Denn: Eigentlich fast schon gesetzt fürs CVP-Ticket, wird sie in den letzten Tagen im Wallis massiv angegriffen.
Wegen einer Miet-Streitigkeit steht sie vor Gericht und als Stadtpräsidentin von Brig-Glis soll sie ihren Anwaltskollegen bevorteilt haben. «Diese Vorwürfe werden sicher Teil unserer Abklärungen sein», bestätigt Pfister. «Es ist nachher an der Findungskommission zu entscheiden, ob die Vorwürfe einen Hinderungsgrund darstellen», betont Pfister.
Keine vorschnellen Schlüsse
Die anderen Bundesratsanwärter der CVP – Nationalrätin Elisabeth Schneider-Schneiter, Regierungsrätin Heidi Z’graggen und Ständerat Peter Hegglin – starten ohne solches Gepäck in die Ausmarchung. Am 5. Dezember ist Bundesratswahl. Muss Viola Amherd bis dann ihre Walliser Geschichten bereinigt haben?
«Ich kann hier nicht vorgreifen», sagt Pfister. Am 16. und 17. November werde ja die Fraktion entscheiden, wie viele und welche Kandidierenden aufs Ticket kommen. «Bis dann muss einfach klar sein, wie die Umstände zu werten sind.»