CVP Nationalrätin Viola Amherd will in den Bundesrat
Trotz Walliser Schlammschlacht: Viola Amherd bewirbt sich um die Nachfolge der zurücktretenden Doris Leuthard.
Das Wichtigste in Kürze
- CVP-Nationalrätin Viola Amherd kandidiert für den Bundesrat.
- Sie gilt seit Jahren als potentielle Nachfolgerin von Doris Leuthard.
- Ihre Ankündigung hatte sich wegen eines Spitalaufenthalts verzögert.
Wegen Nierensteinen musste CVP-Nationalrätin Viola Amherd ins Spital und dort eine Operation unter Vollnarkose über sich ergehen lassen. Deswegen herrschte bei ihr genau im entscheidenden Zeitpunkt Funkstille – ihre Partei musste warten, wie sich Amherd wohl entscheiden würde, obwohl sie seit Jahren als Favoritin für den Bundesrat gilt.
Ja, sie will
Auch jetzt kommuniziert Amherd nicht selbst, sondern lässt via die CVP Oberwallis ihren Entschluss verbreiten. Seit dem Rücktritt von Doris Leuthard ist die ehemalige Stadtpräsidentin von Brig-Glis arg unter Beschuss geraten.
Die lokalen Medien hatten in den letzten Tagen Vorwürfe publiziert betreffend einer Miet-Streitigkeit und Kungeleien. Ihre Partei hat diese umgehend als «tendenziöse Verunglimpfung» zurückgewiesen.
Retterin in der Not für Präsident Pfister
Viola Amherd eckt politisch zuweilen an, insbesondere bei Rechtsbürgerlichen. Aber ihre Kandidatur wertet die CVP-interne Auswahl deutlich auf. Sie hat Exekutiverfahrung, kennt die Dossiers, ist gut vernetzt, seit 2005 im Nationalrat und spricht auch fliessend Französisch.
Das freut CVP-Präsident Gerhard Pfister, denn viele Parlamentarier vermissten im CVP-Kandidatenfeld noch das gewisse Etwas. Nach den Absagen des rundum respektierten St. Galler Regierungsrats Benedikt Würth und des als Geheimtipp gehandelten Obwaldner Ständerats Erich Ettlin kann Pfister nun «etwas» vorweisen.