CVP-Ständerat Konrad Graber kehrt der Politik den Rücken
Nach über 40 Jahren ist Schluss: CVP-Mann Konrad Graber gibt überraschend seinen Rücktritt für 2019 bekannt. Damit sind auch alle Bundesrats-Gerüchte vom Tisch.
Das Wichtigste in Kürze
- Der CVP-Ständerat Konrad Graber hört nach über 40 Jahren aktiver Politik auf.
- Der Luzerner zieht sich nach Ablauf der Legislatur im Herbst 2019 zurück.
- Graber galt als möglicher Nachfolger von Bundesrätin Doris Leuthard.
Grosse Augen an der gestrigen Delegiertenversammlung der Luzerner CVP. Ständerat Konrad Graber verkündet seinen Rücktritt aus der Politik. Nach mehr als 40 Jahren aktiver Politik hat er sich dazu entschieden, im Herbst 2019 nicht mehr für den Ständerat zu kandidieren. «Ich finde, eine solche Funktion lebt auch von einem gesunden Wechsel». Darum wolle er Platz für Junge machen.
Ein jugend- und frauenfördernder Rücktritt
Mit Grabers Rücktritt sind auch die Spekulationen von einer allfälligen Bundesratskandidatur beim Rücktritt von Bundesrätin Doris Leuthard vom Tisch. «Es ist eigentlich nie konkret geworden, da sie ja noch im Amt ist», und man sich das vorher nicht richtig überlege. Wobei er einräumt: «Ich habe das Feuer nie so richtig gespürt». Er sei nie in einer Exekutive gewesen und schätze es, nebst der Politik auch noch zu arbeiten. Graber ist und bleibt weiterhin Verwaltungsratspräsident von Emmi und Verwaltungsrat des Finanzberatungsunternehmens BDO.
Sein Rücktritt ist im Ständerat jugend-, im Bundesrat gar frauenfördernd: «Es schadet sicher nicht, wenn ein Mann weniger im Rennen ist». Zudem fände es Graber auch nicht angebracht, für einen Bundesrat zu kandidieren, wenn man möglicherweise keine zwei Legislaturen machen kann. «Es muss ein etwas jüngerer Kandidat sein», schmunzelt der Luzerner.