Das sagen die Befürworter der Umweltverantwortungsinitiative

Julia Bosson
Julia Bosson

Bern,

Am 9. Februar 2025 stimmt die Schweiz über die Volksinitiative «Für eine verantwortungsvolle Wirtschaft innerhalb der planetaren Grenzen» ab.

Chauderna Erni
Die Co-Praesidentinnen der Jungen Grünen Schweiz, Magdalena Erni und Margot Chauderna während einer Medienkonferenz zur Lancierung der Kampagne für die Umweltverantwortungsinitiative am 9. Januar 2024 in Bern. - Keystone

Die Umweltverantwortungsinitiative wurde 2023 von den Jungen Grünen eingereicht. Heute wird sie von einer breiten Allianz aus politischen Parteien und Interessensverbänden unterstützt.

Dazu gehören die Grünen, SP und EVP sowie deren Jungparteien, gemeinnützige Organisationen wie Greenpeace und pronatura und Verbände wie die Kleinbauernvereinigung und der Mobilitätsverband vcs.

Gesellschaftlichen Wandel herbeiführen

Die Umweltverantwortungsinitiative setzt sich für ein grundlegendes Recht ein: den Erhalt unserer Lebensgrundlagen. Das Initiativkomitee argumentiert, dass jeder Mensch Anspruch auf gesunde Nahrung, sauberes Wasser und reine Luft hat.

Ziel ist es, einen Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft herbeizuführen, der das Wohlergehen und die Gesundheit der Menschen in den Mittelpunkt stellt.

Umweltverantwortungsinitiative
Mitglieder der Initiativorganisationen demonstrieren am 8. Januar 2025 in Genf für ein Ja zur Umweltverantwortungsinitiative. - Keystone

Die Initianten weisen darauf hin, dass die Schweiz zunehmend von Umweltkatastrophen betroffen ist. Sie nennen als Beispiele die rund 500 hitzebedingten Todesfälle im Jahr 2023 und die verheerenden Unwetter im Sommer 2024, die Menschenleben forderten und Schäden in Millionenhöhe verursachten.

Rasche Zerstörung der Lebensgrundlagen

Ein zentrales Argument der Initiative ist, dass unser derzeitiges Wirtschaftssystem die natürlichen Ressourcen schneller verbraucht, als sie sich regenerieren können.

Dies führe zu einer massiven Überschreitung der planetaren Ressourcen und einer raschen Zerstörung unserer Lebensgrundlagen. Das Komitee betont die Dringlichkeit des Handelns, da manche Veränderungen in den Ökosystemen irreversibel sein könnten.

World Vision
Unser Wirtschaftssystem verbraucht mehr Ressourcen, als der Planet wiederherstellen kann, so das Initiativkomitee. - Pixabay

Die Befürworter argumentieren, dass die verschiedenen Umweltkrisen – von der Klimakrise bis zum Artensterben – eine gemeinsame Ursache haben: unser aktuelles Wirtschaftssystem. Daher sei ein ganzheitlicher Ansatz zur Lösung dieser Probleme notwendig.

Chance für Mensch und Wirtschaft

Die Initiative wird als Chance für Mensch und Wirtschaft dargestellt. Eine Reduktion der Umweltbelastung würde zu besserer Luft- und Wasserqualität sowie gesünderen Lebensmitteln führen. Zudem sieht das Komitee in der Initiative eine Möglichkeit, zukunftsfähige und ökologische Arbeitsplätze zu schaffen.

Schliesslich betonen die Initianten, dass bei der Umsetzung der Initiative soziale Gerechtigkeit berücksichtigt werden soll.

Sozialverbände und Ernährungsexperten warnen vor den sozialen und gesundheitlichen Folgen des starken Preisanstiegs für gesunde Lebensmittel. Foto: Jens Büttner/zb/dpa
Das Initiativkomitee sieht in der Initiative auch eine Chance, gesündere Lebensmittel zu produzieren (Archivbild). - dpa-infocom GmbH

Wohlhabende und grosse Unternehmen sollen mehr Verantwortung übernehmen, während Haushalte mit niedrigem Einkommen nicht zusätzlich belastet werden sollen. Auch kleine und mittlere Unternehmen sollen bei der Umstellung unterstützt werden.

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