Dini Mueter! SP Bern lanciert eigene Gleichstellungs-Kampagne

Christof Vuille
Christof Vuille

Bern,

Mit Nuggis kämpft die SP Schweiz in ihrer Wahlkampagne für mehr Gleichstellung. Die Berner Sozialdemokraten gehen einen eigenen Weg und sagen: «Dini Mueter!»

SP Gleichstellung Flavia Wasserfallen
Die Berner Genossinen lassen die Gleichstellungs-Kampagne links liegen – und lancieren eine eigene. - zvg/Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die SP setzt in ihrer Gleichstellungs-Kampagne auf Vereinbarkeit von Familie und Beruf.
  • Die mächtigen Berner Sektion findet das ungenügend – und lanciert eine eigene Kampagne.
  • Sie will jene Frauen an die Urne bringen, die am Frauenstreik teilgenommen haben.

Während die SVP-Würmer und die Negativ-Kampagne der CVP für Schlagzeilen sorgen, ist es um die SP relativ ruhig im Wahlkampf. Auf ihren Plakaten setzt sie sich mit Ravioli-Büchsen gegen Armut und mit Geburtstagstorten für ältere Büezer ein.

SP Plakat Wahlen 2019
Die SP Schweiz setzt in ihrer Kampagne auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. - zvg

Um ihrem Anliegen nach mehr Gleichstellung zwischen den Geschlechtern Nachdruck zu verleihen, benutzt die Partei einen Anzug mit einem Nuggi. Botschaft: Familie und Karriere soll auch für Frauen möglich sein.

SP Bern setzt auf «Dini Mueter»

Damit sind parteiintern offenbar nicht alle rundum glücklich. Jedenfalls geht die Berner SP in Sachen Gleichstellung eigene Wege. Das Sujet, das in den nächsten Tagen aufgehängt wird, fokussiert voll auf den Frauenstreik vom 14. Juni.

SP Bern Wahlen Frauenstreik
Die Berner SP versucht mit ihrer Kampagne, auf der Frauenstreik-Welle zu surfen und so Stimmen zu holen. - zvg

Zum Bandana heisst es bloss: «Dini Mueter wählt SP. Hör auf sie.» Warum scheren die Bernerinnen hier aus? Nationalrätin Flavia Wasserfallen erinnert an die halbe Million Menschen, die am Frauenstreik teilgenommen haben.

Wasserfallen: «Es geht nicht nur um Vereinbarkeit..»

Diese vorab jungen Frauen wolle man an die Urne bringen, damit Fortschritte erzielt würden. «Und dabei geht es nicht nur um die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, wie mit dem Gleichstellungsplakat der SP Schweiz dargestellt», bemängelt Wasserfallen.

Flavia Wasserfallen Frauenstreik
SP-Nationalrätin Flavia Wasserfallen (links, mit Handy) und weitere Bundespolitikerinnen am Frauenstreik vom 14. Juni 2019. - Keystone

Vielmehr wolle man auch «Themen wie sexuelle Belästigung, Gewalt gegen Frauen oder Lohndiskriminierung» ansprechen. Wasserfallen ist überzeugt, dass sich die Generation Frauenstreik mit dem «Berner» Sujet besser anfreunden können.

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