Doris Leuthard stützt Post-Boss Urs Schwaller
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Post und ihrer Tochter Postauto rollen Köpfe.
- Doris Leuthard spricht Verwaltungsratspräsident Urs Schwaller ihr Vertrauen aus.
- Das habe nichts mit der gemeinsamen Partei zu tun – und sie werde nicht zurücktreten.
Rund um den Subventions-Skandal bei der schweizerischen Post knall es im Stunden-Takt. Am Sonntagabend kommunizierte Susanne Ruoff ihren Rücktritt von der Post-Spitze.
Am Montag wird schliesslich klar: Die Chefin räumte ihren Sitz nicht freiwillig. Verwaltungsratspräsident Urs Schwaller hatte ihr das Vertrauen entzogen. Gleiches gilt auch für die gesamte Geschäftsleitung der Postauto AG. Die Manager sind per sofort freigestellt.
Doris Leuthard: «Ein System der Manipulation»
Zwei Stunden nach der Post informiert nun auch die zuständige Bundesrätin Doris Leuthard. Viele Umbuchungen seien «widerrechtlich» gewesen – die Geschäftsleitung sei dafür verantwortlich. Die «Machenschaften» seien «unentschuldbar», urteilt die Bundesrätin. Entlastet sei aber Verwaltungsratspräsident Urs Schwaller – ein Parteikollege Leuthards. Ganz anders sehe es aber für dessen Vorgänger Peter Hasler aus.
Vize-Postpräsident Adrian Vassalli hingegen tritt zurück. Leuthard trat in Begleitung von Serge Gaillard von der Finanzverwaltung an die Öffentlichkeit. Sie sei froh über die rasche Behandlung des Dossiers. «Postauto hat über Jahre ein System der Manipulation unterhalten», so Leuthard.
Leuthard: Bundesrat ist unschuldig
Personelle Konsequenzen zu ziehen, sei richtig. Zum Rücktritt von Susanne Ruoff sagt Leuthard: «Sie hatte Hinweise, denen sie hätte nachgehen müssen.» Ansonsten dankte sie ihr für die erfolgreiche Zeit als CEO.
Leuthard will nicht diese Woche zurücktreten
Sich selbst macht Leuthard keinen Vorwurf. Den Bundesrat selbst treffe im Übrigen sicherlich «keine Schuld», man ernenne schliesslich nur die Verwaltungsräte.
Auf die Frage angesprochen, ob es Schwaller geholfen habe, ebenfalls CVP-ler zu sein, sagte Leuthard, man solle mit diesem «Unsinn» aufhören. Und: Sie werde diese Woche nicht zurücktreten, sagte sie auf eine entsprechende Frage.