FDP Ständerat Hans Wicki fordert Lernfahrausweis erst ab 18 Jahren

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Bern,

17-jährige sollen den Lernfahrausweis doch nicht erhalten können. FDP-Ständerat Hans Wicki stellt sich mit seiner Forderung gegen Bundesrat und Jungfreisinnige.

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FDP-Ständerat hält den Lernfahrausweis mit 17 Jahren für unnötig. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • FDP-Ständerat Hans Wicki will den Bundesrat zurückpfeifen: Lernfahrausweis erst ab 18.
  • Damit stellt er sich aber auch gegen die Forderungen der Jungfreisinnigen.
  • Wicki führt finanzielle, verkehrstechnische und juristische Gründe gegen Junglenker an.

Es ist eine Forderung, die die Jungfreisinnigen jahrelang vor sich hergetragen haben: Der Lernfahrausweis für 17-jährige, noch lieber gar für 16-jährige. Die Jungpolitiker wurden letztes Jahr vom Bundesrat erhört: Lernfahrausweis ab 17, Prüfung ab 18 – ein Teilsieg. Wenn da der FDP-Ständerat Hans Wicki nicht noch dem eigenen Nachwuchs einen Strich durch die Rechnung macht.

«12 Monate lang teure Fahrstunden»

Wicki will zunächst einmal dem Bundesrat schlicht die Kompetenz wegnehmen: Mindestalter 18 soll ins Strassenverkehrsgesetz geschrieben werden. Dagegen käme der Bundesrat mit seinen Verordnungen nicht an. Denn Wicki ist nicht klar, wofür 17-jährige Lernfahrer überhaupt gut sein sollen.

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FDP-Ständerat Hans Wicki im Interview. - Nau

«Warum darf ich dann nicht mit 17 schon die Prüfung machen?», fragt der FDP-Ständerat. «Das heisst, ich muss 12 Monate lang Fahrstunden nehmen und meine Kosten erhöhen.» Gerade in der Schweiz brauche es keine jugendliche Autofahrer: Mit Töff oder ÖV komme man auch ans Ziel und sei niemandem im Weg: «Es sind dann doch jährlich 40'000 Leute zusätzlich auf den eh schon verstopften Strassen.»

Gefährliche Junglenker

Insbesondere 40'000 noch unsichere Junglenker – die statistisch gesehen unfallträchtiger sind als andere. Diesbezüglich komme noch ein weiterer Faktor bei seinen Überlegungen dazu, sagt Wicki. Für die minderjährigen Unfallfahrer müssten letzten Endes die wohl nicht sehr erfreuten Eltern haften.

Es ist nicht das erste und wohl nicht das letzte Mal, dass Jungfreisinnige und FDP-Ständeräte nicht einig sind. Aber im Ständerat ist Hans Wicki grosse Unterstützung gewiss. Von den 46 Ratskollegen haben 30 seinen Vorstoss mitunterzeichnet – und damit dem Bundesrat schon einmal eine klare Botschaft geschickt.

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