Flughafen Genf muss Fluglärm reduzieren
Das Wichtigste in Kürze
- 2017 verzeichnete der Flughafen Genf 17,3 Millionen Passagiere.
- Der Bundesrat will dem Flughafen ermöglichen, eine wachsende Nachfrage zu bewältigen.
- Bis 2030 rechnet der Bundesrat mit 25 Millionen Passagieren pro Jahr.
Der Bundesrat hat heute Mittwoch den Sachplan Infrastruktur der Luftfahrt (SIL) verabschiedet. Dieser legt die strategische Ausrichtung des Flughafens Genf fest. Er enthält auch verbindliche Aussagen zu den betrieblichen Rahmenbedingungen, zu Ausdehnung und Ausstattung des Flughafens, zu Natur- und Landschaftsschutz oder zur Lärmbelastung.
Das SIL-Objektblatt widerspiegle die Suche nach einem Gleichgewicht zwischen einem leistungsfähigen Flughafen und einer begrenzten Belastungen für Bevölkerung und Umwelt, schreibt der Bundesrat in einer Mitteilung.
25 Millionen Passagiere pro Jahr bis 2030
Letztes Jahr zählte der Flughafen Genf 191'000 Flugbewegungen und 17,3 Millionen Passagiere. Der Bundesrat geht davon aus, dass der Verkehr bis 2030 auf 236'000 Flugbewegungen und 25 Millionen Passagiere pro Jahr zunimmt. Der Bundesrat will dem Flughafen Genf die Möglichkeit geben, diese wachsende Nachfrage zu bewältigen.
Gleichzeitig hat er einen neuen Mechanismus festgelegt, der zu einer langfristigen Reduktion der Lärmbelastung führen soll. Dieser enthält zwei Lärmbelastungskurven, welche die Ausdehnung des Gebiets festlegen, das dem Fluglärm ausgesetzt ist. Die erste Kurve, die ab sofort für die zuständigen Behörden und die Flughafenbetreiberin gilt, legt die maximale Zunahme des Luftverkehrslärms fest.
Leisere Luftfahrzeugflotte
Die zweite Kurve mit tieferen Werten gibt die Zielwerte für die langfristige Lärmreduktion wieder. Dieses Reduktionsziel soll durch die schrittweise Erneuerung der Luftfahrzeugflotte erreicht werden, welche den Flughafen anfliegt. Einen Beitrag leisten sollen auch Massnahmen zur Verminderung von Verspätungen. Letztere betreffen insbesondere Abflüge, die für den Tag geplant sind und auf einen Zeitpunkt nach 22 Uhr verschoben werden.
Noch nicht abgeschlossen ist die Diskussion über die über französisches Gebiet führende Route «KONIL courte». Diese werde durch grenzüberschreitende Instanzen zu analysieren sein, schreibt der Bundesrat. Ziel sei eine Einigung über eine schrittweise Reduktion der nächtlichen Benutzung dieser Route.