Für Bundesrat Berset ist der Ärztestopp die einzige mehrheitsfähige Lösung

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Bern,

Die Kantone sollen Höchstzahlen für Ärzte bestimmen können, die via Krankenkassen abrechnen dürfen. Damit will Bundesrat Alain Berset den Anstieg der Gesundheitskosten dämpfen. Nur: Die Bürgerlichen wollen eigentlich das Gegenteil. Berset zeigt sich unbeeindruckt.

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Für Bundesrat Berset ist der Ärztestopp die einzige mehrheitsfähige Lösung - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat will einen Zulassungsstopp mit Höchstzahlen für Ärzte ermöglichen.
  • Die Kantone wüssten am besten, wie viele Spezialisten in welcher Region nötig seien.
  • Der Kritik der Bürgerlichen begegnet Gesundheitsminister Alain Berset mit einem Achselzucken: Sein Vorschlag sei besser.

Es könne ja nicht sein, dass in einer Stadt in kürzester Zeit doppelt und dreimal so viele Ärzte eines Fachbereichs gebraucht würden, betont Gesundheitsminister Alain Berset. «Man versteht nicht, wie von einem Tag auf den anderen in der Stadt Genf dreimal so viele Psychiater notwendig sind.»

Gegen zuziehende ausländische Spezialisten?

Das Grundproblem: Wo es mehr Ärzte hat, hat es magischerweise plötzlich auch mehr Patienten. Und damit mehr Gesundheitskosten. Deshalb will der Bundesrat mehr Macht den Kantonen geben: «Es braucht keine Unterversorgung, aber auch keine Überversorgung», sagt Berset.

Explizit gegen ausländische Spezialisten, die in den lukrativen Schweizer Markt drängen, ist die Massnahme nicht gerichtet. Berset weicht dieser Frage aus. Gleichzeitig hat der Bundesrat aber auch beschlossen, dass Ärzte nur über Krankenkassen abrechnen dürfen, wenn sie das Schweizer Gesundheitssystem kennen – und die lokale Sprache sprechen.

Bürgerliche kritisch

Einen anderen Ansatz verfolgen die bürgerlichen Parteien und die Krankenkassen: Sie wollen selber bestimmen können, welcher Arzt mit ihnen abrechnen darf. Das wäre dann eher das Gegenteil von dem, was der Bundesrat jetzt ins Parlament schickt.

Berset gibt sich seiner Sache sicher: man müsse pragmatisch entscheiden und Ideologien über Bord werfen. Es gehe immerhin um 40 Prozent der Kosten. Wenn man die Kantone einbinde, die die Gegebenheiten vor Ort am besten kennen, dann funktioniere das auch – und sei auch eine mehrheitsfähige Lösung, betont Berset.

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