Gefährliche Laserpointer dürften endgültig verboten werden
Der Besitz von gefährlichen Laserpointern dürfte in der Schweiz schon bald verboten werden. In der am Donnerstag abgeschlossenen Vernehmlassung sind die entsprechenden Bestimmungen weitgehend unbestritten gewesen. Sie dienen vor allem auch dem Schutz der Piloten.
Das Wichtigste in Kürze
- Eine neue Verordnung soll vor gefährlichen Laserattacken schützen.
- Immer wieder werden vor allem Piloten mit Laser geblendet.
- Laserstrahlen können im schlimmsten Fall zur Erblindung führen.
Denn: Sämtliche Laserpointer können Menschen blenden und dabei Irritationen, Nachbilder oder einen kurzzeitigen Sehverlust auslösen. Eine neue Verordnung wurde nun in der Vernehmlassung verabschiedet.
Zudem werden nicht nur der Verkauf, sondern auch die Ein- und Durchfuhr sowie der Besitz von Laserpointern verboten. Wer vorsätzlich einen verbotenen Laserpointer einführt, besitzt oder verwendet, wird mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder einer Geldstrafe bestraft.
Die Bandbreite der Konsequenzen reichen von verschwommenen Sehen bis hin einer dauerhaften Sehbehinderung wie den Verlust des zentralen Sehvermögens. Oft verletzten sich Kinder, die unbeabsichtigt und im Unwissen über die Gefährlichkeit mit Laserpointern spielen und sich dabei selber verletzten oder Freunde schädigen.
Jeder Zehnte wurde schon geblendet
Vor allem in der Luftfahrt, aber auch im öffentlichen und privaten Verkehr ist es immer wieder zu Blendattacken mit Laserpointern gekommen. Im Abstand von rund 350 Metern mit einem derartigen Laser angestrahlt, vermag der Pilot eine vor ihm liegende Piste praktisch nicht mehr zu erkennen. Er befindet sich also plötzlich in einer Art «Blindflug». Laut dem Bundesamt für Zivilluftfahrt sind im vergangenen Jahr 103 Fälle von geblendeten Piloten gemeldet worden. 2016 waren es 87 Fälle gewesen und 2015 sogar 123 Fälle.
Doch auch im zivilen Raum werden immer wieder Passanten mit Lasern geblendet – laut einer Bevölkerungsbefragung vor fünf Jahren hochgerechnet elf Prozent der Schweizer Bevölkerung schon einmal durch Laserpointer geblendet worden. Dabei waren unter 25-Jährige mit gut 20 Prozent besonders betroffen. Über zehn Prozent der Geblendeten haben im Moment des Vorfalls ein Fahrzeug gesteuert. Und mehr als ein Fünftel der Geblendeten hat Wahrnehmungsstörungen durch Nachbildeffekte erlitten.