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Gegenvorschlag: Bundesrat will neue AKWs bewilligen lassen

Redaktion
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Bern,

Als Gegenvorschlag zur «Blackout»-Initiative will der Bundesrat neue AKWs bewilligen lassen.

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Als Gegenvorschlag zur «Blackout»-Initiative will der Bundesrat neue AKWs bewilligen lassen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat hat einen Gegenvorschlag zur «Blackout»-Initiative präsentiert.
  • Er will das AKW-Neubau-Verbot aufheben und neue AKWs wieder bewilligen lassen.
  • Viele Verbände können dem Gegenvorschlag des Bundesrats nichts abgewinnen.

Der Bundesrat hat heute die Vernehmlassung zum indirekten Gegenvorschlag zur Volksinitiative «Jederzeit Strom für alle (Blackout stoppen)» eröffnet. Er lehnt die Volksinitiative ab, teilt er in einer Medienmitteilung mit.

Er will mit dem Gegenvorschlag aber das Kernenergiegesetz anpassen. So sollen neue Kernkraftwerke in der Schweiz wieder bewilligt werden können. Die Vernehmlassung dauert bis zum 3. April 2025.

Ziel ist es laut dem Bundesrat, die Kernenergie als Option für die langfristige Sicherheit der schweizerischen Energieversorgung offenzuhalten.

Ausbau der erneuerbaren Energien hat weiterhin Priorität

«Für den Bundesrat hat der Ausbau der erneuerbaren Energien und die Nutzung der Effizienzpotenziale bei Gebäuden, Prozessen, Anlagen, Geräten und im Verkehr weiterhin erste Priorität.»

Mit der Annahme des Bundesgesetzes über eine sichere Stromversorgung mit erneuerbaren Energien sowie des Klima- und Innovationsgesetzes unterstütze die Stimmbevölkerung diesen Weg.

Die Aufhebung des Neubauverbots für AKWs schaffe den Vorteil, dass die Schweiz künftig auf die klimaschonende Option Kernenergie zurückgreifen könne. Dies, falls die erneuerbare Produktion zur Deckung ihres Strombedarfs nicht ausreichen sollte.

Allerdings: «Aktuell bestehen keine Projekte bezüglich Neubauten von konkreten Kernkraftwerken.»

Nicht alle sind mit dem Gegenvorschlag einverstanden

Begrüsst wird der Entscheid vom Nuklearforum Schweiz. Dies sei ein wichtiger Schritt für die Technologie-Offenheit, heisst es in einer Medienmitteilung.

Nicht erfreut ist die Schweizerische Energie-Stiftung. Sie fordert nach der Aufhebung des AKW-Neubau-Verbots: «Der Irrweg muss korrigiert werden.»

Und auch die Allianz Atomausstieg kann dem Entscheid des Bundesrats nichts abgewinnen. «Die Atomneubau-Fantasien des Bundesrats zielen an der Realität vorbei», heisst es in einer Mitteilung.

Genauso kritisch steht der Konsumentenschutz gegenüber. «Atomstrom ist unter dem Strich der weitaus teuerste Strom, während eine flexible Produktion mit dezentralen Energiequellen wirklich zukunftsweisend wäre.»

Es seien die Konsumentinnen und Konsumenten, die am Ende die Zeche zahlen würden, kritisiert der Konsumentenschutz. Man spreche sich gegen den Gegenvorschlag des Bundesrates aus.

Kommentare

User #106 (nicht angemeldet)

Vor 20 Jahre brauchte eine Birne 40W, heute nur noch 4W, ein WW Boiler damals 3500W (AKW Nachtsrom überfluss!) heute einen WP Boiler knapp 300W, tagsüber mit Solar. Jedes Gerät braucht nur noch ein bruchteil als früher, und Strom Produziert man heute selbst Gratis, also sind neue AKW völlig überflüssig und nicht Zielführend. Das ging auch nur dank Einschränkung davon Profitieren heute alle davon, auch vom Preis. Von dem redet leider Niemand.

User #2533 (nicht angemeldet)

Frankreich und Finnland haben beide dieses Jahr neue AKW‘s in Betrieb genommen und bauen aktuell weitere Kernkraftwerke. Wieso also sollten wir auf Kernkraft verzichten. Sie sauber und effizient. Kosten hoch: Ja Planungsbüro-und Bauzeit lang: Ja Betrieb und Unterhalt teuer: Ja Versorgungssicherheit hoch: Ja Stromunabhängigkeit hoch: Ja Wieso als nicht das eine tun und das andere nicht lassen. Was ist so falsch daran? Nur weil wir mal Nein gesagt haben, dies kann man ändern (neue Volksabstimmung) Und nur weil ein paar naive Links/Grüne ideologisch am Narrativ festhalten wollen heisst dies noch lange nicht dass wir uns von Frankreich und Finnland abhängig machen sollten. Ohne CH AKW‘s wird es in 12 Jahren so weit sein. Dann sagen die naiven Grünen dass die bürgerlichen Politiker die Energiewende verzögert hätten. Dieses politische Hin und Her löst aber das Problem nicht.

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