Gehörlose stossen im Bundeshaus auf offene Ohren

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Bern,

Rund 10'000 Menschen in der Schweiz sind gehörlos. Für ihre Anliegen lobbyierte heute der Gehörlosenbund im Bundeshaus – und stiess auf offene Ohren.

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Gebärdensprache: Die Politiker informieren sich über die Gebärdensprache. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Gehörlosenbund war heute im Bundeshaus mit Ständen und Aktionen präsent.
  • Die Politiker zeigten sich offen für die Anliegen und versuchten sich in Gebärdensprache.

Die ganz heissen Tage im Bundeshaus sind vorbei. Bundesräte gewählt, Departemente verteilt. National- und Ständeräte haben deshalb wieder mehr Zeit, um Kaffee zu trinken. Einige bestellten ihn heute gar mit Händen und Füssen. 

Verantwortlich dafür ist der Schweizerische Gehörlosenbund. Dieser verteilte den Parlamentariern nicht nur Flyer, sondern lud diese auch ein, selbst die Gebärdensprache zumindest in groben Zügen zu erlernen. 

SP-Bruderer: «Auch Hörende sollen's versuchen»

Viele von ihnen nahmen die Herausforderung an – mit unterschiedlichem Erfolg. CSP-Nationalrat Karl Vogler brauchte jedenfalls deutlich länger, um einen Kaffee zu bestellen als üblich. Besonders angetan von der Aktion ist SP-Ständerätin Pascale Bruderer

«Die Gebärdensprache ist nicht nur eine Sprache, sondern ein Mittel, um mit Gehörlosen in Kontakt zu treten», so Bruderer. Sie unterstützt die Forderung, dass die Sprache auch rechtlich anerkannt werde. 

Die SP-Politikerin hat selbst gehörlose Verwandte und kommunizierte in ihren ersten Lebensjahren nur in Gebärdensprache. Ihre Eltern hielten sie für ebenfalls gehörlos. Mit der Gebärdensprache zumindest zu experimentieren empfiehlt sie heute auch anderen Eltern, «denn Kinder sprechen sehr gut darauf an». 

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Nau im Interview mit Pascale Bruderer, Ständerätin SP. - Nau

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