Chantal Galladé

Gripen-Kritikerin Chantal Galladé weibelt jetzt für neue Kampfjets

Nach dem Parteiwechsel kämpft Chantal Galladé auch im anderen Lager, wenn es um Kampfjets geht: Sie ist im Pro-Komitee bei der Kampfjet-Vorlage.

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Alt-Nationalrätin Chantal Galladé war gegen die Gripen-Beschaffung, setzt sich jetzt aber für neue Kampfjets ein. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Vom Saulus zum Paulus? Alt-Nationalrätin Chantal Galladé kämpft jetzt für Kampfjets.
  • Bei der Gripen-Abstimmung war sie noch prominente Gegnerin.
  • Für Sie ist das kein Widerspruch: Es gehe schliesslich um die Zukunft der Luftwaffe.

Sie sei die «bedeutendste Gegnerin» in der Gripen-Abstimmung gewesen, bekundete FDP-Ständerat Thierry Burkart bei der Lancierung des neuen Kampfjet-Abstimmungskampfs. 2014 stemmte sich Chantal Galladé, damals noch SP-Nationalrätin, erfolgreich gegen die Beschaffung der Gripen-Kampfjets.

Heute ist alles anders: Galladé ist zu den Grünliberalen übergelaufen, hat sich aus dem Nationalrat verabschiedet und weibelt jetzt für neue Militärflieger. Sehr zur Freude von Burkart, dem Präsidenten der Kampagne «Ja zur Beschaffung neuer Kampfflugzeuge».

Diesmal ist alles anders

Für Galladé selbst ist ihr Rollenwechsel kein Widerspruch. «Diesmal geht es um die Existenz der Luftwaffe, letztes Mal ging es um eine zweite Flotte.» Sie sei immer zur Luftwaffe gestanden, auch heute. Ja, es gebe verschiedene ernstzunehmende Bedrohungen wie Klimawandel, Pandemien oder Cyber. Aber die Luftwaffe sei eben Teil des gesamten Puzzles und gehöre in ein Sicherheits-Gesamtkonzept.

Trotzdem: Niemand ist verpflichtet, Kampagne zu machen. Galladé will mit ihrem Engagement aber denjenigen ein Ja nahezulegen, die mit ihr zusammen Nein stimmten, aber nicht die Armee abschaffen wollen. «Für diese ist es wichtig, nachvollziehen zu können und diese Überlegungen auch zu machen». Und, so die Hoffnung Galladés, zur gleichen Schlussfolgerung kommen wie sie.

Frauen an vorderster Front für Kampfjets

Gerade bei ihrer neuen Partei, den Grünliberalen, hätte es aber genügend Politiker, die dies ebenso gut vertreten könnten. Die Nationalräte Beat Flach und Roland Seiler zum Beispiel: Vom Gripen-Gegner zum F/A-18-Ersatz-Befürworter. Doch Galladé ist ein mindestens so bekanntes Gesicht und vor allem: Sie ist eine Frau.

Lilian Studer Kampfjet
Auch EVP-Nationalrätin Lilian Studer (links) und CVP-Ständerätin Brigitte Häberli-Koller (rechts) setzen sich für neue Kampfjets ein. Rechts eins der Plakate der Kampfjet-Befürworter. - Twitter/@evppev / zvg

So wie auch EVP-Nationalrätin Liliane Studer und CVP-Ständerätin Brigitte Häberli-Koller, die ebenfalls im Komitee mittun. Genau so wie drei von fünf Sicherheitspersonen auf den Abstimmungsplakaten. Und genau so wie Fanny Chollet, die erste Schweizer Kampfjet-Pilotin, die von Verteidigungsministerin Viola Amherd in den Abstimmungskampf eingebunden wurde. Sollen die eher Kampfjet-kritischen Frauen ins Boot geholt werden?

«Habe mich jahrelang mit Flugzeugbeschaffungen auseinandergesetzt»

Sie hätte sich so oder so engagiert, «auch wenn man festgestellt hätte, dass man Männer abholen müsste», betont Galladé. Schliesslich habe sie sich Kampfjet-Kompetenz über Jahre erarbeitet, unter anderem als Präsidentin der nationalrätlichen Sicherheitskommission.

«Meine Argumente sind geschlechtsunabhängig», und Sicherheit betreffe Frauen sehr wohl auch. Von geschlechtsspezifischen Argumenten will Galladé nichts wissen. Wenn schon von bedrohungsspezifischen: «Klar können Flugzeuge nicht gegen Corona helfen. Genau so wie Schutzmasken nicht luftpolizeiliche Aufgaben unterstützen.»

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Alt-Nationalrätin Chantal Galladé im Interview zu ihrem Engagement bei den Befürwortern der Kampfjet-Beschaffung. - Nau.ch

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