Grüne künden Initiative für ausgebaute Elternzeit an

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Bern,

Die Grünen wollen ihre Forderung nach einer ausgebauten und paritätischen Elternzeit vors Schweizer Stimmvolk bringen.

Dem Elternzeitantrag eine Absichtsbekundung beizulegen, lässt Paare beim beruflichen Wiedereinstieg flexibler agieren, etwa für den Fall, dass sie doch nicht rechtzeitig einen Krippenplatz finden.
Dem Elternzeitantrag eine Absichtsbekundung beizulegen, lässt Paare beim beruflichen Wiedereinstieg flexibler agieren, etwa für den Fall, dass sie doch nicht rechtzeitig einen Krippenplatz finden. - Christin Klose/dpa-tmn/dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Elternzeit in der Schweiz müsse weiter ausgebaut werden, so die Grünen.
  • Seit der Einführung des Vaterschaftsurlaubes sei nichts mehr passiert, so die Partei.
  • Parteipräsidentin Lisa Mazzone hat deshalb in einem Bericht eine Initiative angekündigt.

Für beide Elternteile müsse die Elternzeit über 14 Wochen hinausgehen, forderte Parteipräsidentin Lisa Mazzone in der «NZZ am Sonntag». Im internationalen Vergleich wären 30 Wochen Elternzeit pro Paar noch immer bescheiden, sagte Mazzone in dem am Sonntag publizierten Interview.

Seit der Einführung des Vaterschaftsurlaubes vor rund vier Jahren sei nichts mehr passiert, kritisierte die Parteipräsidentin. Die Grünen forderten in der Zwischenzeit mehrfach den Ausbau der Elternzeit. Die Partei sei nun in einer Kerngruppe einer breiten Allianz für eine Volksinitiative für nationale Elternzeit, sagte Mazzone.

Der Partei sei es wichtig, dass es ein paritätisches Modell gebe und beide Elternteile ihren Teil der Elternzeit beziehen würden. Der Vaterschaftsurlaub von zwei Wochen sei besser als nichts. «Wenn wir die traditionellen Rollenbilder überwinden wollen, wenn wir mehr Frauen in höheren Pensen im Arbeitsmarkt wollen, dann braucht es mehr als zwei Wochen», argumentierte sie. Heutzutage gehe man als modernes Paar in die Geburtsklinik und komme oft als traditionelle Familie wieder raus, sagte die Präsidentin der Grünen.

Auch KMU sollen Elternzeitmodelle leisten können

Die Elternzeit soll über Lohnprozente finanziert werden, sagte Mazzone. Damit sollen sich nicht nur Grosskonzerne, sondern auch KMU Elternzeitmodelle leisten können. Die genaue Zahl zu den Kosten müsse noch berechnet werden. Es sei eine Chance für die Wirtschaft, wenn Frauen stärker im Arbeitsmarkt präsent seien und die Geburt nicht zu einem Bruch in ihrer Laufbahn führe, sagte die Genferin.

Soll die Elternzeit in der Schweiz ausgebaut werden?

Vorstösse für einen Ausbau der Elternzeit gab es in den vergangenen Jahren mehrfach. Der Kanton Genf darf vorerst keine 24-wöchigen Elternzeit einführen. Der Bundesrat war der Ansicht, dass die Finanzierung nicht mit dem Bundesrecht vereinbar ist. Anfang Mai lehnte zudem das Thurgauer Parlament eine Standesbegehren für eine Elternzeit von mindestens 20 Wochen auf Bundesebene ab. Der Kanton Bern sagte Nein zu einer 24-wöchigen Elternzeit-Initiative.

Kommentare

User #1462 (nicht angemeldet)

30 Jahre Elternzeit gilt auch bei binären Eltern die Ihre Kinder in Timbuktu geleast haben Zudem sollten die Kinderzulagen erhöht werden auf 4000sfr. pro Elternteil....

User #3171 (nicht angemeldet)

Egal von welcher Partei ein solcher Vorschlag kommt .... was soll das... wenn man kinder will dann ist man für diese da soweit es geht und regelt das innerhalb des täglichen Arbeitslebens ohne Sonderurlaub. Und sonst soll man das mit dem kinderkriegen lassen....

Weiterlesen

stampfli
153 Interaktionen
Novartis
7 Interaktionen
Mall of Switzerland SpoCo quer
1 Interaktionen

Mehr aus Stadt Bern

Maison
3 Interaktionen
de
3 Interaktionen