Grüne: Gründung und Geschichte
In den 1880er-Jahren wurde erstmals eine einheitliche grüne Bewegung erkennbar. Ihre Ursprünge fanden sich in ökologischen Bewegungen und den Alternativen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die erste Grüne Partei ist 1971 in Neuenburg entstanden.
- Anfang der 90er setzte sich die Föderation der grünen Partei durch und wurde zur GPS.
- Bei den Parlamentswahlen 2019 konnte die GPS grosse Erfolge feiern.
Die Grüne Partei hat zwei unterschiedliche Ursprünge. Einerseits spielten die ökologische Bewegung, andererseits die Alternativen eine wichtige Rolle.
Die Anfänge der Grünen Partei
Die erste Grüne Partei in der Schweiz ist 1971 in Neuenburg entstanden. Sie wurde von Gegnern eines Autobahnprojekts gegründet. In der Folge kamen an verschiedenen Orten mehrere ähnlichen Parteien auf.
1979 schaffte es Daniel Brélaz als weltweit erster Grüner in ein nationales Parlament und wurde Nationalrat. In den 80er-Jahren wurden sie zum ersten Mal als eine einheitliche «grüne» Bewegung wahrgenommen.
Trotzdem gab es weiterhin zwei Richtungen, welche auch in den beiden 1983 gegründeten Dachorganisationen zu erkennen waren. So gab es die Föderation der grünen Partei der Schweiz und die Grüne Alternative Schweiz. Anfang der 90er setzte sich die Föderation der grünen Partei durch und wurde zur Grünen Partei der Schweiz (GPS).
1990er-Jahre
Auf den grossen Erfolg bei den Parlamentswahlen 1991 folgte mit der Abstimmung über den EWR eine Spaltung der GPS. Deutschschweizer Grüne fürchteten negative Konsequenzen für das Volk, während den Westschweizer Grünen die Annäherung zur EU wichtiger war.
Als Folge dieser Unstimmigkeiten verlor die Partei 1995 fünf Prozent der Stimmen. Viele befürchteten den Tod der Partei. Doch Ende der 1990er festigte sich der Wähleranteil wieder und 1999 konnte die GPS sogar einen Sitz dazugewinnen.
Ab den 2000er-Jahren
Bei den Parlamentswahlen 2003 konnten die Grünen zulegen und erreichten 13 Sitze. Ruth Genner kandidierte für die Grünen im Bundesrat, für den Fall, dass es die SVP nicht mit Christoph Blocher schaffte.
Da ein CVPler jedoch ab- und Blocher in den Bundesrat gewählt wurde, wurde Genners Kandidatur hinfällig.
Die folgenden Jahre waren geprägt von Erfolgen und fanden ihren Höhepunkt in den Schweizer Parlamentswahlen 2007. Die Partei erreichte 20 Sitze im Nationalrat.
Zu dieser Zeit spalteten sich jedoch viele Grünliberale von der Partei ab. Nachdem 2004 die Grünliberale Partei des Kantons Zürichs entstanden war, wurde 2007 offiziell eine nationale GLP gegründet. Differenzen zur Grünen Partei bestanden vor allem in wirtschafts-, sozial- und finanzpolitischen Fragen. Die Grünliberale Partei will eine liberale Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik mit einer nachhaltigen Umweltpolitik verbinden.
Bei den Parlamentswahlen 2011 schaffte es die Grüne nicht, ihren Erfolg zu halten. Die Sitzanzahl verringerte sich dabei auf 15 Sitze im Nationalrat. Von 2012 bis 2016 wurde die Partei von einem Co-Präsidium geleitet. Unter dieser Leitung blieb die GPS die fünftgrösste Partei bei den Wahlen 2015, mit 7,1 Prozent Wähleranteil.
Das Jahr 2016 brachte zwei eidgenössische Volksinitiativen zur Abstimmung, die von den Grünen lanciert wurden. Das Volk konnte «Für eine nachhaltige und ressourceneffiziente Wirtschaft» und über die Atomausstiegsinitiative abstimmen. Beide Volksinitiativen wurden jedoch abgelehnt.
Eidgenössische Wahlen 2019: Grüne feiern Erfolg
Im Jahr 2019 konnte die Partei enorm zulegen. Sie steigerte ihren Wähleranteil auf 13,2 Prozent und gewann 17 Sitze dazu. Seit 1919 ist dies der grösste Zuwachs an Nationalratssitzen. Somit konnte die Grüne ihre Sitzanzahl auf 28 Nationalräte und fünf Ständeräte aufstocken.
Sie wurde erstmals die viertgrösste Partei des Landes, gemessen am Wähleranteil. In der Folge forderte die Partei einen Bundesratssitz und nominierte Nationalrätin Regula Rytz als Kandidatin. Sie scheiterte jedoch bei den Bundesratswahlen 2019 deutlich.
Bei den nationalen Wahlen im Jahr 2023 verloren die Grünen fünf Sitze im Nationalrat und zwei Sitze im Ständerat.