Grünen-Fraktion hat noch nicht entschieden über Wahlempfehlung
Die Grünen-Fraktion hat ihre Entscheidung über eine Wahlempfehlung für die Mitte-Bundesratskandidaten vertagt.

Die Grünen-Fraktion hat nach der Anhörung der beiden Mitte-Bundesratskandidaten noch nicht über eine Wahlempfehlung entschieden. Sie will das erst am Mittwochmorgen machen, kurz vor dem Wahltermin. Das gab Fraktionschefin Aline Trede am Dienstag bekannt.
Die Fraktion habe Markus Ritter und Martin Pfister sehr viele Fragen gestellt, berichtete die Berner Nationalrätin vom Hearing. «Sie haben sie mehr oder weniger zu unserer Zufriedenheit beantwortet.» Dennoch machte Trede kein Hehl daraus, dass ihre Fraktion mit dem Ticket nicht zufrieden sei.
Denn egal, ob Pfister oder Ritter am Schluss das Rennen mache: Nach wie vor sei ein Viertel der Wählenden im Bundesrat nicht vertreten. Hinzu komme die Generationenfrage. «Egal wer gewählt wird: Der Bundesrat ist ein Gremium, in dem alle in denselben acht Jahren geboren sind.»
Kritik an fehlender Vertretung
In der Fraktion habe es eine grosse Diskussion darüber gegeben, weshalb es die drittgrösste Partei nicht schaffe, ein ausgewogenes Ticket zu haben. Auch die Frauen seien im Bundesrat schwächer vertreten. Und «Extrem untervertreten» seien in der Regierung die Themen Klima, Umwelt und Biodiversität.
«Das macht uns Sorgen», sagte Trede. Immerhin hätten die beiden Mitte-Kandidaten den Grünen versichert, dass sie deren Rolle in Klimafragen und beim Fortschritt für das Klima anerkennen würden und ihre Türen für die Grünen offen stünden. «Wir sind die grösste Oppositionspartei in diesem Haus und wollen sie darauf behaften.»
Die Grünen-Fraktion will am Mittwochmorgen entscheiden, ob sie eine Wahlempfehlung abgibt oder nicht. Und auch wenn sie den Mitte-Sitz nicht angreift: Bei nächsten Bundesratswahlen will sie den Anspruch auf einen Sitz im Bundesrat anmelden, wie Trede sagte.