Guy Parmelin: Gewerbeverband kritisiert Pläne gegen Stromknappheit
Wirtschaftsminister Guy Parmelin hat zur Vermeidung einer Stromlücke Verbote ins Spiel gebracht. Dies kritisiert der Schweizer Gewerbeverband in einem Brief.
Das Wichtigste in Kürze
- Guy Parmelin hat kürzlich Massnahmen zur Verhinderung einer Stromlücke vorgestellt.
- Der Schweizerische Gewerbeverband (SGV) kritisiert nun die Pläne des Wirtschaftsministers.
- In seinen Augen sollen die Branchen selbst über Stromsparmassnahmen entscheiden.
Der Gewerbeverband kritisiert Wirtschaftsminister Guy Parmelin für dessen Pläne zur Vermeidung einer Stromlücke. Der Dachverband der KMU hat dem Waadtländer diese Woche einen Brief geschickt. Er möchte vom Bundesrat in die Diskussionen einbezogen werden.
Der Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes (SGV), Hans-Ulrich Bigler, bestätigte am Samstag gegenüber Keystone-SDA den Versand des Schreibens. Der Brief wurde auch von SGV-Präsident Fabio Regazzi unterzeichnet.
Angesichts einer möglichen Stromknappheit im kommenden Winter hat die Landesregierung Verbote ins Spiel gebracht. Nach Ansicht der Gewerbeverbands-Spitze sind Verbote aber zu vermeiden. Die daraus resultierenden finanziellen Folgen wären weitaus grösser als die Folgen der Corona-Pandemie, ist die Begründung des SGV.
SGV: Branchen können selbst Strom sparen
Die Branchen seien in der Lage, selber Stromsparmassnahmen einzuführen, argumentiert der SGV in seinem Brief an Guy Parmelin. Die Hotellerie sei beispielsweise in der Lage, ihren Stromverbrauch um 10 Prozent zu senken. Dies, indem sie auf Minibars verzichte oder die Öffnungszeiten von Wellnessanlagen einschränke.
Der Gewerbeverband sei bereits in der Begleitgruppe Winter-Energiesparkampagne vertreten, sagte Erik Reumann. Dieser ist Sprecher in Parmelins Eidgenössischem Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF). Er bestätigte den Erhalt des Schreibens auf Anfrage von Keystone-SDA. Der SGV werde in einigen Wochen eine Antwort erhalten.