Verteidigungsminister Guy Parmelin richtet sein Departement zunehmend in Richtung Westen aus. Nun sollen gar die anstehenden Rüstungsdeals eine «affaire française» werden.
Guy Parmelin am 29. November 2016 mit dem damaligen französischen Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian anlässlich des 500-jährigen Jahrestages des schweizerisch-französischen Friedensvertrags.
Guy Parmelin am 29. November 2016 mit dem damaligen französischen Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian anlässlich des 500-jährigen Jahrestages des schweizerisch-französischen Friedensvertrags. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Verteidigungsminister Parmelin sucht personelle und materielle Lösung zumeist in frankophonen Gefilden.
  • Deutschschweizer Sicherheitspolitiker wünschen sich mehr «regionale Diversität» im VBS.
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Verteidigungsminister Guy Parmelin vertraut die Schlüsselfunktionen seines Departements zunehmend französischsprechendem Personal an. 2017 wurde der Romand Philippe Rebord zum Armeechef ernannt, vor zwei Tagen folgte Jean-Philippe Gaudin als neuer Direktor des Nachrichtendiensts.

Die frankophone Dominanz im Departement Parmelin lässt Deutschschweizer Sicherheitspolitiker aufmüpfen. Der Schaffhauser SVP-Nationalrat Thomas Hurter monierte unlängst in der «NZZ», dass «etwas mehr regionale Diversität» auch in diesen Ämtern durchaus wünschenswert wäre.

Rüstungsdeal à la française

Nach Guy Parmelins eigenem Amtsantritt im VBS sistierte er einen bereits aufgegleisten Rüstungsdeal mit der deutschen Firma Diehl wegen zu hohen Anschaffungskosten. Das VBS gestaltete die Luftabwehrpläne neu und verband sie mit der Anschaffung neuer Kampfjets.

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Der Kampfjet «Rafale» von Dassault bei einer Flugschau in Sion im September 2017. - Keystone

Wie die «Aargauer Zeitung» berichtet, sollen nun auch auf materieller Ebene frankophone Lösungen Vorrang geniessen. So erfüllt wohl einzig die «Aster-Lenkwaffe» des französisch geleiteten Eurosam-Konsortium Parmelins Kriterien an Luftabwehrraketen. Und auch für die Beschaffung neuer Kampfjets soll der Waadtländer bereits 2016 für sich beschlossen haben, den «Rafale» des französischen Dassault-Konzerns ins Auge zu fassen.

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