Heimatgemeinde steht hinter Yannick Buttet
Yannick Buttet steht vor schweren Zeiten. Nach Bekanntwerden der Belästigungsvorwürfe ist der CVP-Nationalrat von seiner Partei als Vizepräsident suspendiert worden. In seiner Heimatgemeinde steht man aber nach wie vor hinter ihm und spricht von einer «Hexenjagd».
Das Wichtigste in Kürze
- Die CVP Wallis steht nach wie vor hinter ihrem Nationalrat Yannick Buttet.
- Auch in Collombey-Muraz, wo Buttet Gemeindepräsident ist, stehen Einwohner und Parteien hinter ihm.
«Das ist eine Hexenjagd», lautet der Tenor in Yannick Buttets Heimatgemeinde Collembey-Muraz VS. Der CVP-Nationalrat ist seit 2013 auch Präsident der Unterwalliser Gemeinde. In den Beizen der Ortschaft nehmen die Einwohner gemäss Stimmungsbericht des «Nouvelliste» ihren «Président» in Schutz. In rationalen Dingen sei Buttet brillant, so ein Einwohner, auf der emotionalen habe er halt gewisse Defizite.
Weniger gelassen sah dies CVP-Präsident Gerhard Pfister, der Buttets Verhalten als inakzeptabel taxierte und ihn als Vizepräsident der CVP Schweiz suspendierte (Nau berichtete).
Walliser Parteien bleiben still
Rücktrittsforderungen vonseiten Lokalparteien schienen deshalb nur eine Frage der Zeit zu sein. Aber nicht so in Collombey-Muraz. Die lokale FDP überlässt Buttet die Entscheidung, ob er einen Fehler gemacht habe oder nicht. Die Grünen sehen Buttes Verfehlungen als private Angelegenheit, die SVP will die Vorfälle erst abklären lassen.
Erste Rücktrittsforderungen aus Bern
Ebenfalls die Walliser CVP lässt Buttet nicht fallen. «Das im Artikel beschriebene Verhalten passt nicht zum Eindruck, den ich von Yannick Buttet habe und ich kenne ihn seit langem», sagt Serge Métrailler, Präsident der CVP Wallis, gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Sollte Buttet sich indes wie geschildert verhalten haben, sei dies «unentschuldbar».
Ein Parteiausschluss sei zurzeit allerdings kein Thema. Ob Buttet sein Amt in Bundesbern niederlege, sei primär seine persönliche Entscheidung, so Métrailler gegenüber dem Lokalsender «Canal9».
Ganz anders klingt es unter der Bundeshauskuppel. Die Waadtländer Nationalrätin Isabelle Chevalley von den Grünliberalen fordert: «Yannick Buttet muss die politischen Konsequenzen aus seinem Verhalten ziehen und zurücktreten.» Auch die Aargauer CVP-Nationalrätin Ruth Humbel sieht im Falle einer Verurteilung durch die Justiz keine andere Möglichkeit als den Rücktritt. «Das wäre unvereinbar mit den traditionellen Werten, die er vertritt.»