Hornkuh-Initiant Armin Capaul will kein Tubel sein
Es wird eng, doch jetzt holt Hornkuh-Capaul noch einmal aus: Die Argumente der Gegner, so ist man versucht zu sagen, gingen auf keine Kuhhaut.
Das Wichtigste in Kürze
- Bei der Hornkuh-Initiative wird es gemäss Umfragen sehr eng.
- Initiant Armin Capaul will nicht als «Tubel» dastehen.
- Er macht dafür Bundesrat Johann Schneider-Ammann verantwortlich.
Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen – oder besser: Ein Horn-an-Hornlos-Rennen. Hornkuh-Initiant Armin Capaul muss zusehen, wie der Ja-Vorsprung in den Umfragen dahinschmilzt. Nach acht Jahren Kampf wäre ein Nein am 25. November ärgerlich. Wenn Capaul heute sagt, er fühle sich «wie ein Tubel», hat das aber auch viel mit dem Gegner zu tun.
Helikopter-Bundesrat und Bergbauer-Tubel
Gekämpft für dies und rebelliert gegen jenes hat Capaul schon 1968. Als ihm aber Bundesrat Johann Schneider-Ammann empfiehlt, halt eine Initiative zu machen, stampft er sie tatsächlich aus dem Boden. Jetzt aber bekämpft ihn der Landwirtschaftsminister – «auf Staatskosten».
Ihn, den ehrenamtlichen mit einem ehrenwerten Anliegen, und bringt ihn womöglich kurz vor dem Ziel um den Erfolg. Deshalb sagt Capaul: «Ich komme mir vor wie ein Tubel!»
Davids Schlussoffensive gegen Goliaths Rauchpetarden
Als Beispiel dient ihm die Arena-Sendung vom 2. November, zu der Schneider-Ammann mit dem Armee-Helikopter eingeflogen worden sei. Geld der Steuerzahler also. Er dagegen habe bei SRF betteln müssen, damit ihm wenigstens das Zugsbillett rückerstattet worden sei.
Und dann die Kampagne: «Es wird nur noch über die ‹gefährlichen Hörner› geredet, statt über die Würde der Kuh.» Schneider-Ammann plaudert aus dem Nähkästchen der eigenen Erfahrungen (s. auch Video unten) und legt sich auf der real existierenden Kuhweide ins Zeug. Oder in den Worten von Armin Capaul: «Was da die Gegner für Rauchpetarden loslassen um die Leute zu verunsichern, schleckt keine Ziege weg!»
Geht stimmen, die Kuh ist kein Nilpferd
Aber Capaul hofft weiterhin. Auf diejenigen Zielgruppen, die den Unterschied ausmachen könnten: «Die Frauen, die Pensionierten und die Auslandschweizer.» Aus aller Welt hat er Unterstützer-Post bekommen: Natürlich aus den Vieh-affinen Kanada und Australien, aber auch aus exotischen Gefilden wie Laos.
Den agrarisch weniger bewanderten empfiehlt er, zu zeichnen: Eine Kuh. Von vorne. Ohne Hörner. «Sieht aus wie ein Nilpferd und nicht nach einer Kuh, unserem Nationaltier.» Das Nationaltier, mit dem ja auch Werbung gemacht werde. «Ein Nein der Stimmberechtigten würde dieses nun offiziell enthornen und weltweit international nachhallen», ist Capaul überzeugt.