JSVP bläst Cervelat Aktion gegen Islamischen Zentralrat Schweiz ab
Eigentlich wollten SVP-Politiker mit Cervelats gegen wandernde IZRS-Mitglieder protestieren. Jetzt erklärt der Organisator, warum daraus Gipfeli wurden.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Junge SVP hat die Cervelat-Aktion gegen wandernde Muslime kurzfristig abgesagt.
- Den Entscheid traf der nicht anwesende Organisator Nils Fiechter aus dem fernen Ausland.
- Hauptgrund für die Absage sei die Präsenz von Rechtsextremen gewesen, sagt er.
Im Berner Oberland trafen dieses Wochenende der Islamische Zentralrat der Schweiz (IZRS) und die Junge SVP aufeinander. Ersterer hatte zu einer Wanderung in der «wunderschönen, von Allah erschaffenen» Alpenwelt eingeladen, die Rechtspartei wollte mit der Verteilung von Cervelats gegen die Veranstaltung protestieren.
Beide Aktionen sorgten für heftige Reaktionen. Für die JSVP offenbar zu heftig. Denn am gestrigen Sonntag wechselte an der Talstation des Elsighorns bei Frutigen BE keine einzige Cervelat den Besitzer. Stattdessen verteilte der indischstämmige SVP-ler Naveen Hofstetter am Strassenrand Gipfeli.
Nils Fiechter: Absage aus den Malediven
Hat die SVP kalte Füsse gekriegt? Nils Fiechter, der zur Aktion aufgerufen hatte, war nicht vor Ort. Der Co-Präsident der Jungen Berner SVP weilt derzeit in den Ferien auf den Malediven. Von dort aus habe er die Verteilung der Schweinswürste kurzfristig abgeblasen, sagt er auf Anfrage.
Grund dafür seien einerseits eingegangene Drohungen sowie die Präsenz der rechtsextremen Partei national orientierter Schweizer (PNOS) gewesen. «Wir wollten unter keinen Umständen den Anschein erwecken, dass wir gemeinsame Sache machen», so Fiechter.
Rechtsextreme PNOS mit Plakaten präsent
Deshalb habe er seine Leute angeordnet, Gipfeli aus der Dorfbäckerei anzubieten. Damit habe er die Situation de-eskalieren wollen. Bei den Mitgliedern des IZRS scheinen diese indes nur auf mässigen Anklang gestossen zu sein, wie ein Facebook-Videos der Organisation zeigt.
Sicher ist: Die PNOS war tatsächlich vor Ort und zeigte ihren Hass auf den Islam mit Plakaten. Deshalb erachtet Fiechter den Entscheid aus der Ferne als richtig. Die von SVP-Asylchef Andreas Glarner gesponserten Würste würden nun eingefroren und zu einem späteren Zeitpunkt verteilt oder gegessen, sagt er.