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Juso-Initiative: Reiche wollen auswandern – SP-Wermuth übt Kritik

Aline Klötzli
Aline Klötzli

Bern,

Aufgrund der Erbschaftssteuer-Initiative der Juso wollen Schweizer Multimillionäre auswandern. SP-Co-Präsident Cédric Wermuth kritisiert die Reaktion scharf.

Cedric Wermuth
Cedric Wermuth (SP-AG) spricht während einer Debatte im Nationalrat. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Erbschaftssteuer-Initiative der Juso bringt Superreiche ins Schwitzen.
  • Einige Multimillionäre drohten damit, die Schweiz deswegen zu verlassen.
  • SP-Co-Präsident Cédric Wermuth wirft ihnen vor, Panik zu streuen.

Die «Initiative für eine Zukunft» der Juso versetzt die Superreichen der Schweiz in Aufruhr. Sie sieht vor, dass Erbvorbezüge oder Schenkungen ab 50 Millionen Franken zu 50 Prozent besteuert werden.

Die Erträge dieser Erbschaftssteuer sollen in den Klimaschutz fliessen. Und sollte das Volk die Initiative annehmen, würde sie sogar rückwirkend gelten.

Unternehmerinnen und Unternehmer schlugen bereits Alarm und drohten damit, dass sie bei Annahme der Juso-Initative ins Ausland flüchten würden. Darunter beispielsweise Stadler-Rail-Chef und Ex-SVP-Nationalrat Peter Spuhler. Er war einer der Ersten, der mit einem Wegzug drohte. Doch seither kamen zahlreiche weitere Multimillionäre dazu.

SP-Wemuth: «Ausdruck schlechten Gewissens»

SP-Co-Präsident Cédric Wermuth findet auf X (ehemals Twitter) deutliche Worte für das Verhalten der Reichen. Die Reaktion der Milliardäre auf die Juso-Initiative sei vor allem ein Ausdruck schlechten Gewissens, schreibt er.

«Sie wissen, dass sie zu viel haben vom Kuchen. Und sie wissen, dass das alle anderen auch merken, wenn wir vernünftig diskutieren. Also streut man Panik», kritisiert Wermuth weiter.

Erste Wegzüge bereits erfolgt

Im Kanton Nidwalden sind derweil bereits erste Wegzüge erfolgt. Finanzdirektorin Michèle Blöchlinger bestätigt gegenüber der «SonntagsZeitung»: «Erste vereinzelte Wegzüge sind erfolgt. Wie viele davon ausschliesslich auf die Erbschaftssteuer-Initiative zurückzuführen sind, entzieht sich unserer Kenntnis.»

Peter Spuhler
Peter Spuhler, Chef von Stadler Rail, erwägt, wegen der Erbschaftssteuerinitiative ins Ausland zu ziehen. - keystone

Der Kanton sei zudem mit weiteren reichen Nidwaldnern im Gespräch, «die Absichten geäussert haben, wegzuziehen». Für Nidwalden könnten die Wegzüge der Superreichen drastische Folgen haben: Dem Kanton drohen jährliche Steuerausfälle von 20 Prozent.

Befürwortest du die Erbschaftssteuer-Initiative der Juso?

Blöchlinger betont deshalb: «Wir appellieren an die Steuerkunden, mit dem Wegzug zuzuwarten.» Zumal auch noch völlig offen sei, wie die Juso-Initiative im Falle einer Annahme umgesetzt werde.

Auch andere Kantone befürchten ohne die Milliardäre hohe Steuerausfälle und Löcher in der Staatskasse.

Kommentare

User #4534 (nicht angemeldet)

Die Wegelagerer wollen überall abzocken. Erbschaftssteuer ist Betrug. Das Geld wurde bereits versteuert.

User #3592 (nicht angemeldet)

JUSO, Wermuth und Co. Unterschätzen die Mobilität des Kapitals. Die Schweiz ist kein verlässlicher Rechtsstaat mehr. Dies zeigt auch der aktuelle Angriff auf die 3. Säule. Am besten möglichst das gesamte Kapital komplett an der Steuer vorbei nach Luxembourg, Andorra, Malta, Dubai, Deleware oder Sauth Dakota verschieben. Die Schweiz wird zusammen mit der Annahme der Bil. III innert 10 Jahren wieder zum Armenhaus Europas. Danke JUSO, danke SP Schweiz.

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