Juso-Chefin entschuldigt sich bei «steuerkriminellen» Peter Spuhler
Das Wichtigste in Kürze
- Juso-Chefin Mirjam Hostetmann entschuldigt sich beim Schweizer Unternehmer Peter Spuhler.
- Auf den sozialen Medien bezeichnete die 24-Jährige ihn als «steuerkriminell».
- Die Formulierung sei «nicht angebracht» gewesen, so Hostetmann.
Mit der «Initiative für eine Zukunft» bringt die Juso die Superreichen der Schweiz regelrecht ins Schwitzen.
Die Initiative sieht vor, dass Erbevorzüge oder Schenkungen ab 50 Millionen Franken zu 50 Prozent besteuert werden. Die Erträge dieser Erbschaftssteuer sollen in den Klimaschutz fliessen.
Und: Sollte das Volk die Initiative annehmen, würde sie sogar rückwirkend gelten.
Zahlreiche Unternehmerinnen und Unternehmer schlugen Alarm und drohten damit, dass sie bei Annahme der Juso-Initative ins Ausland flüchten würden. Auch Stadler-Rail-Chef und Milliardär Peter Spuhler drohte mit einem Wegzug.
Für die Juso-Präsidentin Mirjam Hostetmann zu viel des Guten. Auf X ging sie den Schweizer Unternehmer hart an. Seine Verwandtschaft bezeichnete sie als «steuerkriminellen Famlienclan». Für ihn stehe «Profit über Moral».
Ihre harschen Aussagen führten zu reichlich Kritik.
Hostetmann erhielt 130 Hassnachrichten
In einem Interview mit der «Sonntagszeitung» rudert Hostetmann nun zurück: «Ich habe sehr viele Hassnachrichten erhalten.» In vier Tagen seien es 130 gewesen. Dabei sei es gar nicht ihre Absicht gewesen, Peter Spuhler persönlich zu beleidigen.
Sollen Superreiche ihr Erbe ab 50 Millionen zu 50 Prozent besteuern?
Es gehe nicht um seine Person: «Sondern darum, dass unsere Initiative ein Wirtschaftssystem infrage stellt, von dem Leute wie er profitieren.» Falls sich Spuhler persönlich angegriffen habe, entschuldige sie sich dafür. «Das wollte ich nicht bezwecken, und die Formulierung war so nicht angebracht», so die Jungpolitikerin zur Zeitung.
Doch Hostetmann zeigt sich weiterhin unbeeindruckt von den Auswanderungs-Drohungen der Superreichen: «Wollen wir uns als Land und Gesellschaft von einzelnen Personen derart unter Druck setzen lassen?» Und solle man etwa das ganze Steuersystem auf diese Minderheit zuschneiden?
Die Juso-Präsidentin ist klar der Meinung: Nein. Schliesslich sei die Erbschaftssteuer «unbestritten eine der gerechtesten Steuern».