Karin Keller-Sutter ist die FDP-Kronfavoritin für die Nachfolge von Bundesrat Johann Schneider-Ammann. Kündigt sie am Dienstag ihre Kandidatur an?
Karin Keller-Sutter
Karin Keller-Sutter spricht sich für umfassenden Staatsbeitrag an Sicherheitskosten aus. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Karin Keller-Sutter hat für Dienstag 15 Uhr zu einer Medienkonferenz eingeladen.
  • Es wird erwartet, dass die FDP-Ständerätin dann ihre Bundesratskandidatur bekanntgibt.
  • Die 54-Jährige ist die Kronfavoritin für die Nachfolge von Johann Schneider-Ammann
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Karin Keller-Sutter und ihre Partei laden für Dienstag, 15 Uhr, zu einer Medienkonferenz nach Wil SG ein. Vieles deutet darauf hin, dass die St. Galler Ständerätin dann ihre Kandidatur für den Bundesrat bekanntgeben wird. Seit der Rücktrittsankündigung von FDP-Bundesrat Johann Schneider-Ammann gilt sie nämlich für zahlreiche Parlamentarier und Beobachter als die Kronfavoritin der Freisinnigen.

So bescheinigte beispielsweise FDP-Präsidentin Petra Gössi der 54-Jährigen rein vom Profil her «die besten Voraussetzungen» und der Berner Nationalrat und FDP-Vizepräsident Christian Wasserfallen sagte zu einer Kandidatur von Keller Sutter: «Ich sehe derzeit nichts, was ihr noch im Wege stehen könnte.»

Bisher hielt sich Keller-Sutter selbst jedoch bedeckt. Spekulationen, sie werde tatsächlich für den frei werdenden Bundesratssitz antreten, wurden aber in den letzten Tagen unter anderem durch die Absagen anderer prominenter FDP-Frauen befeuert.

Karin Keller-Sutter gilt für Linke als wählbar

Sollte sich Karin Keller-Sutter dazu entscheiden, für die Nachfolge von Johann Schneider-Ammann zu kandidieren, dann wäre dies nicht die erste Bundesratswahl für die ausgebildete Übersetzerin und Konferenzendolmetscherin.

Im Herbst 2010 – damals ging es um den Sitz des zurücktretenden Ausserrhoder FDP-Bundesrats Hans-Rudolf Merz – musste sie sich im vierten Wahlgang Johann Schneider-Ammann und SVP-Kandidat Jean-François Rime geschlagen geben. Das Rennen machte schliesslich der Berner FDP-Politiker.

Bei einer erneuten Kandidatur sind Keller-Sutters Chancen – anders als noch 2010 – hoch einzuschätzen. Seit ihrem Einzug in den Ständerat im Jahr 2011, konnte sie nämlich stark an Einfluss und Vernetzung zulegen.

Nicht zuletzt gilt sie zudem mittlerweile auch für die Linke als wählbar. War Keller-Sutter während ihrer Zeit als St. Galler Regierungsrätin noch bekannt für ihren harten Kurs gegen Fussball-Hooligans und kriminelle Ausländer, spannt sie in der kleinen Kammer nun oftmals mit ihrem St. Galler SP-Kollegen Paul Rechtsteiner zusammen.

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Die damalige Ständeratspräsidentin Karin Keller-Sutter verfolgt die Debatte um die Selbstbestimmungsinitiative 2018. - Keystone
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