Karin Keller-Sutter und Viola Amherd starten beim Stimmvolk durch
Die Bevölkerung misst den beiden Neuen im Bundesrat immer grösseren Einfluss zu. Beliebt waren Karin Keller-Sutter und Viola Amherd von Anfang an.
Das Wichtigste in Kürze
- Die neuen Bundesrätinnen Karin Keller-Sutter und Viola Amherd kommen beim Volk gut an.
- In einer Umfrage verdrängen sie Alain Berset von den Spitzenpositionen.
- Keller-Sutter etabliert sich als einflussreichste, Amherd als sympathischste Bundesrätin.
Die beiden Grünschnäbel im Bundesrat haben seit Anfang Jahr einen fulminanten Start hingelegt. Das gilt insbesondere für Verteidigungsministerin Viola Amherd, die in der Sparte «Einfluss» das Feld von hinten aufrollt. Aber auch Karin Keller-Sutter hat sich im Wahlbarometer der SRG markant gesteigert. Wie bereits im September liegt sie an der Spitze als einflussreichstes Regierungsmitglied.
Punkto Sympathie kann nur Berset mithalten
Beide Bundesratsneulinge sind in der Volksgunst schon Anfang Jahr mit Spitzenwerten in Sachen Sympathie gestartet. Der damalige Spitzenreiter Alain Berset hat seither an Terrain eingebüsst und wurde von Viola Amherd überholt. Leicht eingebüsst hat zwar auch Keller-Sutter, doch kommt kein anderer Bundesrat auch nur in die Nähe des Spitzentrios.
58, 50 und 64 Prozent der Befragten finden «KKS», Berset und Amherd sympathisch. Die dritte Frau im Bunde, Simonetta Sommaruga, pendelt bei 50 Prozent herum. Kampfgeist zeigen muss dagegen Ueli Maurer, der noch bei rund einem Drittel der Bevölkerung gut ankommt. Völlig abgeschlagen bei 24 und 22 Prozent liegen dagegen FDP-ler Ignazio Cassis und SVP-ler Guy Parmelin.
Rakete Keller-Sutter, Bergsteigerin Amherd
Dass Parmelin auch als wenig einflussreich wahrgenommen wird, überrascht deshalb wenig. Er dümpelt bei vier Prozent der Befragten herum. Dass Einfluss und Sympathie aber nicht zwingend korrelieren und die Lage auch nicht hoffnungslos ist, zeigt dagegen Amherd. Sie startete Anfang Jahr praktisch gleichauf mit Parmelin, hat sich seither aber stetig hochgearbeitet auf 19 Prozent.
Während die Werte aller anderen Landesmütter und -väter gesunken sind, startet Karin Keller-Sutter durch wie eine Rakete. Ueli Maurer nützt nicht einmal sein Amt als Bundespräsident etwas: Er ist von 51 auf 31 Prozent abgesackt. Anders die Justizministerin – anders auch als ihre Partei, die FDP. Sie startete mit 24 Prozent und kann in den letzten Umfragen ihre guten Werte (49 und 50) bestätigen.
Keller-Sutter liegt so in dieser Skala vor Berset und ist damit in der Wahrnehmung der Bevölkerung die Einflussreichste im Bundesrat. Meckern könnte man höchstens, dass sie ihren Zenit erreicht zu haben scheint. Gefährlich werden könnte ihr ja aber eh nur Amherd. Denkt man sich ihre zuletzt stark ansteigende Kurve weiter, hat sie Kollegin Karin in der zweiten Jahreshälfte 2020 eingeholt.