Karin Keller-Sutter

Keller-Sutter wirbt für mehr Ukrainer im Arbeitsmarkt

Justizministerin Karin Keller-Sutter wirbt für mehr Integration in den Arbeitsmarkt der Flüchtlinge mit S-Status. Sie hat eine ukrainische Köchin besucht.

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Justizministerin Karin Keller-Sutter zur Arbeitsmarkt-Integration von Ukraine-Flüchtlingen mit Status S. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Bundesrätin Karin Keller-Sutter will mehr Jobs für Ukraine-Flüchtlinge mit Status S.
  • Sie hat dazu eine ukrainische Köchin besucht, die eine Stelle finden konnte.
  • Arbeitsmarkt-Integration sei elementar, aber nicht alleinige Aufgabe des Staates.

Olha Shymko stammt aus einer ukrainischen Millionen-Metropole, jetzt lebt sie im Berner Vorort Münsingen. Sie ist eine der rund 1000 Flüchtlinge mit Schutzstatus S, die eine Arbeitsstelle haben.

Seit heute darf sie ihrer Familie in der Ukraine stolz berichten, dass sie auch noch die Justizministerin begrüssen durfte. «Ich habe einfach Glück», schmunzelt Shymko im Nau.ch-Interview.

Keller-Sutter will mehr Jobs für Status S

Bundesrätin Karin Keller-Sutter zeigt sich derweil beeindruckt von Olha Shymko. Sie hat sie heute an ihrer Arbeitsstelle im Gasthof Ochsen in Münsingen besucht: «Ihr Willen, sie will arbeiten, sie will Deutsch lernen, sie will nicht zur Last fallen.» Wie auch bei anderen Ukraine-Flüchtlinge habe sie bei Olha Shymko extreme Dankbarkeit gespürt: «Dass sie hier Schutz hat in der Schweiz, dass die Bevölkerung dies mitträgt.»

Der Justizministerin ist es ein Anliegen, dass die Flüchtlinge mit Status S in der Schweiz «etwas Sinnstiftendes» machten: «Diese Ablenkung ist wichtig». Knapp Tausend Flüchtlinge mit Job sind aber nur etwas über drei Prozent der Personen zwischen 18 und 64 Jahren. «Wenn man berücksichtigt, dass es erst drei Monate seit Kriegsbeginn sind, ist das doch schon ermutigend», findet Keller-Sutter.

Tipp an Landsleute: «Keine Angst vor der Sprachbarriere!»

Hinzu komme die Sprache als – anfängliches – Hindernis, gibt die gelernte Dolmetscherin Keller-Sutter zu bedenken. In der Küche des Gasthofs Ochsen funktioniert das mittlerweile meist ohne Übersetzungs-App, erzählt die Wirtin Monika Linder. Dass es auch in anderen Branchen klappt, zeigt die Statistik: Nur etwa ein Fünftel der Status-S-Jobs sind im Gastgewerbe.

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Olha Shymko spricht über ihren neuen Arbeitsplatz in der Schweiz. - Nau.ch

Entsprechend auch der Top-Tipp von Olha Shymko an ihre Landsleute: «Keine Angst haben vor der Sprachbarriere.» Auch ohne Sprachkenntnisse könne man beispielsweise in der Hotellerie arbeiten oder beim Detaillisten Regale nachfüllen. «Einfach probieren, und das klappt!»

Dazu brauche es aber auch gute Beispiele wie dasjenige von GastroBern mit Einführungs- und Deutschkursen, betont Keller-Sutter. «Arbeitsmarktintegration ist nicht nur eine Aufgabe des Staats, sondern auch eine Frage für die Arbeitgeber und die Bereitschaft der Wirtschaft.»

Gegen Fachkräftemangel, ohne Dumpinglöhne

Gerade seitens GastroBern wird betont, dass die Ukraine-Flüchtlinge nicht als Billig-Arbeitskräfte eingesetzt würden. Die geltenden Bestimmungen für Mindestlöhne würden eingehalten und so seien die Personen mit S-Status im Gegenteil willkommene Entlastung beim Fachkräftemangel.

Branchen Schutzstatus S
Die wichtigsten Branchen, in denen Personen mit Schutzstatus S bisher eine Stelle gefunden haben (Stand 30. Mai 2022). - ZEMIS / EJPD

Obwohl Olha Shymko gelernte Köchin ist, musste sie auf die hiesige Küche umgeschult werden. Nun werden die Rüebli halt nach Schweizer Façon geschnitten. Etwas aber sei ihr aufgefallen, auch im Vergleich zu anderen Ländern, in denen sie schon gearbeitet habe. Die Leute seien sehr freundlich und alles sei klar geregelt: «Es gibt sogar eine Mittagspause!»

Kommentare

User #6233 (nicht angemeldet)

Was der Bundesrat nicht so alles will.

User #202 (nicht angemeldet)

Ich finde man sollte mehr Jobs für die älteren und für Menschen mit einer Teil IV Rente verstärken und sichern. Sie haben nämlich kaum eine Chance und landen dann beim Sozialamt (und das ist kein Leben sondern überleben, null Lebensqualität). Die wollen auch arbeiten

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