Kommissionen machen Weg frei für zwei Wochen Vaterschaftsurlaub
Die Bildungskommission des Nationalrates (WBK) unterstützt die Idee eines zweiwöchigen Vaterschaftsurlaubs. Nun kann eine Gesetzesvorlage ausgearbeitet werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Für den Vorschlag von zwei Wochen Vaterschaftsurlaub wird eine Gesetzesvorlage erstellt.
- Dies ist ein Gegenvorschlag zur ursprünglichen Initiative, welche vier Wochen vorsah.
Es handelt sich dabei um einen indirekten Gegenvorschlag zur Initiative für einen bezahlten Vaterschaftsurlaub.
Diese verlangt vier Wochen Vaterschaftsurlaub. Weil das der Ständeratskommission zu weit geht, beschloss sie vor einem Monat eine parlamentarische Initiative. Dieser hat nun auch die Nationalratskommission zugestimmt, wie sie am Donnerstag vor den Medien in Bern bekannt gab.
Damit ist der Weg frei für die Ausarbeitung einer Gesetzesänderung. Vorgesehen ist ein zweiwöchiger bezahlter Vaterschaftsurlaub. Diesen soll der Vater innerhalb von 6 Monaten ab der Geburt am Stück oder als Teilzeitreduktion, also auch tageweise, beziehen können. Finanziert werden soll der Vaterschaftsurlaub wie die Mutterschaftsentschädigung über die Erwerbsersatzordnung (EO).
Als Begründung für die Kompromisslösung hatte die Ständeratskommission die Kosten angegeben. Vier Wochen Vaterschaftsurlaub würden nach Berechnungen des Bundes rund 420 Millionen Franken pro Jahr kosten. Laut der Kommission würde das die Wirtschaft mit zu umfangreichen zusätzlichen Abgaben belasten und Unternehmen vor grosse organisatorische Herausforderungen stellen.
Die Initiative ist im Juni 2017 eingereicht worden. Urheber sind die Organisationen Travail.Suisse, männer.ch, Alliance F und Pro Familia Schweiz. Mit der Lösung der Ständeratskommission zeigten sie sich nicht zufrieden. Vier Wochen Vaterschaftsurlaub seien bereits ein Kompromiss, argumentierten sie.