Laura Zimmermann war Assistentin von Helen Keller

Matthias Bärlocher
Matthias Bärlocher

Zürich,

EGMR-Richterin Helen Keller und die Co-Präsidentin der Operation Libero, Laura Zimmerman, kämpfen gemeinsam gegen die SBI. Nicht ganz zufällig.

Auf dem Team-Foto der Website des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Europa- und Völkerrecht Universität Zürich posiert Laura Zimmermann (ganz rechts) nach wie vor mit ex-Chefin Helen Keller.
Auf dem Team-Foto der Website des Lehrstuhls für Öffentliches Recht, Europa- und Völkerrecht Universität Zürich posiert Laura Zimmermann (ganz rechts) nach wie vor mit ex-Chefin Helen Keller. - rwi.uzh.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Helen Keller und Laura Zimmermann kämpfen unabhängig voneinander gegen die SBI.
  • Die EGMR-Richterin und die Co-Präsidentin der Operation Libero sind aber alte Bekannte.
  • Zimmermann hat bei Keller ihre Jus-Dissertation angefangen und unterdessen abgebrochen.

Helen Keller ist Jus-Professorin an der Universität Zürich und unsere Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg. Als solche äussert sie sich dezidiert gegen die Selbstbestimmungsinitiative und provoziert Unmut im rechten Lager.

Ihr jugendliches Pendant ist Laura Zimmermann, Co-Präsidentin der Operation Libero, die mitverantwortlich zeichnet für die Nein-Kampagne auf politischer Ebene. Spannend und bis anhin nicht öffentlich bekannt: Bis im August waren die beiden sogar Büro-Gspänli. Zimmermann ist Mitglied von Kellers «List of Fame», denn bis im August war sie Assistentin am Lehrstuhl Keller, Uni Zürich, Gebäude RAI, Stockwerk G.

Helen Keller ist Professorin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Europa- und Völkerrecht der Universität Zürich und Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.
Helen Keller ist Professorin am Lehrstuhl für Öffentliches Recht, Europa- und Völkerrecht der Universität Zürich und Richterin am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. - Keystone

Ein ganz normaler Job

Heute schwärmt Zimmermann von ihrem ex-Job: «Es war extrem spannend und ich habe von der Assistenzzeit sehr profitiert.» Aber auch von der ex-Chefin ist sie beeindruckt. Was die alles leiste: «Professorin an der Uni und zusätzlich noch Vollzeitrichterin am EGMR, hat Familie, engagiert sich.» Ansonsten sei daran aber nichts Besonderes: «Das war ein ganz normaler Job.»

War – denn im August war Schluss. «Die Dissertation im Bereich Verfassungs- und Ausländerrecht habe ich abgebrochen», erläutert Zimmermann. Sie wollte sich neu orientieren: «Ich habe gemerkt, ich mache lieber Kommunikation.» Heute arbeitet Zimmermann bei einer Zürcher PR-Agentur.

Das Gebäude der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich an der Rämistrasse 74.
Das Gebäude der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Zürich an der Rämistrasse 74. - Google Maps

Das Anti-SBI-Dream-Team?

Speziell in Kontakt geblieben sei man nicht. Und doch: Die Selbstbestimmungsinitiative hat die Top-Juristin und die Polit-Aufmischerin zusammengebracht. Für eine Fachzeitschrift haben sie auch einen Aufsatz gemeinsam verfasst. Thema: «Die SBI-Befürworter und ihr Blick nach Deutschland – verkürzt, verfehlt und irreführend.»

Auch das sei normal, sagt Zimmermann: «Das ist das, was eine wissenschaftliche Assistentin macht, wir haben uns rechtlich dem Thema angenommen.» Dass ausgerechnet dieses Thema gewählt wurde, könnte auch schlicht am Geist des Gebäude RAI der Uni Zürich liegen: Im Stockwerk F statt G hat SVP-Nationalrat und Rechtsprofessor Hans-Ueli Vogt sein Büro – der geistige Vater der Selbstbestimmungsinitiative.

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