Laut Prognose: Basel-Stadt verliert 2023 Nationalratssitz
Basel-Stadt zittert um einen Nationalratssitz für 2023. Gemäss einer Prognose, die sich aufs Bevölkerungswachstum stützt, dürfte der Sitz an Zürich gehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Basel-Stadt verzeichnet per Ende 2020 ein unterdurchschnittliches Bevölkerungswachstum.
- Es droht ein Sitzverlust im Nationalrat. Statt fünf hätte man ab 2023 nur noch vier.
- Der Sitz dürfte ausgerechnet an den Kanton Zürich gehen.
2023 stehen die nächsten eidgenössischen Wahlen an. Mehrere hundert Politiker werden wieder um die genau 200 freien Plätze im Nationalrat kämpfen. Die Sitzverteilung pro Kanton hängt dabei von den Bevölkerungszahlen des Bundesamtes für Statistik (BFS) per Ende 2020 ab.
Bald wird offiziell bekannt gegeben, wie sich die Sitzverteilung ändern wird. Einer wagt jedoch bereits jetzt eine Prognose: Claudio Kuster, Mitarbeiter des Schaffhauser Ständerats Thomas Minder. Bereits in der Vergangenheit lag Kuster bei der Berechnung der Sitzverschiebungen richtig, wie der «Tagesanzeiger» schreibt.
Welche Partei verliert den Sitz in Basel-Stadt?
Für 2023 prognostiziert Kuster in seinem Blog «Napoleon's Nightmare» einen Sitzverlust für Basel-Stadt. Dieser würde somit statt fünf nur noch vier Plätze in der Grossen Kammer haben. Denn der Stadtkanton wuchs in den vergangenen vier Jahren unterdurchschnittlich stark, um 1,9 Prozent. Schweizweit lag die Bevölkerungszunahme im Durchschnitt bei rund drei Prozent.
Auf den fünf Stadtbasler-Sitzen hocken aktuell Mustafa Atici, Sarah Wyss (beide SP), Sibel Arslan (Grüne), Christoph Eymann (Liberaldemokratische Partei) und Katja Christ (GLP). Am meisten um ihren Sitz zittern dürfte Christ, wie der «Tagesanzeiger» schreibt. Denn die GLP eroberte ihren Sitz 2019 nur dank einer Super-Listenverbindung mit den Bürgerlichen.
Besonders bitter: Der verlorene Sitz dürfte ausgerechnet an Zürich gehen, wo mit 35 Politikern bereits die meisten Vertreter im Nationalrat sitzen. Denn im Kanton Zürich wuchs die Bevölkerung um satte 4,4 Prozent – wenn sich Kuster nicht verrechnet hat.
Kuster wagt auch noch eine – unsichere – Prognose für die eidgenössischen Wahlen im Jahr 2027. Dann dürften Bern, Basel-Landschaft und Graubünden zu den Verlierern gehören, während Luzern, Thurgau und Freiburg profitieren würden.