Coronavirus: Basel-Stadt will mehr Clubgänger impfen
Rund ein Viertel aller Ansteckungen mit dem Coronavirus in Basel-Stadt findet in Clubs und Bars statt. Das Gesundheitsdepartement will impfen statt schliessen.
Das Wichtigste in Kürze
- Basel-Stadt verzeichnete einen sprunghaften Anstieg an Corona-Neuinfektionen.
- Rund ein Viertel der Ansteckungen geschieht in Clubs und Bars.
- Der Ansteckungsherd im Asylzentrum Bässlergut ist zudem viel schlimmer als gedacht.
In vielen Kantonen steigen die Infektionen mit dem Coronavirus wieder an. So auch in Basel-Stadt, wo sich die Fallzahlen letzte Woche fast verdoppelt hatten. Der Kanton kann rund 78 Prozent seiner Ansteckungen im Juli einem Ursprungsort zuordnen.
Coronavirus: Basler Nachtleben auf der Kippe?
Dabei zeigt sich: Rund ein Viertel der Infektionen geschah in Clubs. 145 Ansteckungen waren in acht verschiedenen Bars und Clubs passiert. Diese wiederum steckten 23 weitere Personen an. Droht dem Nachtleben am Rheinknie bald schon wieder Lichterlöschen?
Nein, vorerst nicht, sagt Gesundheitsdepartement-Sprecherin Anne Tschudin auf Anfrage. «Wir versuchen, dem mit einer möglichst guten Durchimpfung der Bevölkerung entgegenzutreten.» Alle bis auf acht infizierte Clubgänger seien noch ungeimpft gewesen.
Das Gesundheitsdepartement habe aufgrund der Lockerungsschritte mit einem Anstieg der Fallzahlen und lokalisierbaren Ausbrüchen gerechnet. Ebenfalls ein Viertel der Ansteckungen lässt sich auf Reise-Rückkehrer zurückführen. Auch diese Zahl liege «im zu erwartenden Bereich», sagt Tschudin.
Asylzentrum-Ausbruch eskaliert weiter
Rund 16 Prozent aller Ansteckungen macht ausserdem der Ausbruch im Asylzentrum Bässlergut aus. Dort war nach einer Häufung von gemeldeten Einzelfällen letzte Woche eine Massentestung angeordnet worden. Diese förderte 50 Infektionen mit dem Coronavirus bei Bewohnern und Mitarbeitern zutage.
Die ganze Institution wurde umgehend in Quarantäne geschickt, also rund 100 Personen. Eine erneute Massentestung gestern Montag habe aber gezeigt: Von den Gesunden, die mit in Quarantäne mussten, haben sich 20 weitere mit dem Coronavirus angesteckt. Insgesamt sind es also aktuell 70 Fälle.
Eine Person musste hospitalisiert werden, die anderen hatten nur leichte oder gar keine Symptome. Die Situation macht der Gesundheitsdirektion aber Sorgen, sie hat für Freitag eine erneute Massentestung angesetzt.