Leerstand im Herzen Berns: Ex-Wohnung Doris Leuthards unvermietbar

Redaktion
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Bern,

Im Von-Wattenwyl-Haus hätte der Bund schöne, zentral gelegene Wohnungen zu vermieten. Doch niemand will dort mehr einziehen.

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Das Von-Wattenwyl-Haus liegt in der Berner Altstadt. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Noch immer gibt es keine Mieter für die Wohnung der damaligen Bundesrätin Doris Leuthard.
  • Auch weitere Räumlichkeiten des Von-Wattenwyl-Hauses, das dem Bund gehört, stehen leer.
  • Nun ist eine Sanierung bis 2026 geplant.

Seit fünf Jahren steht die ehemalige, 250 Quadratmeter grosse Wohnung von Bundesrätin Doris Leuthard im Von-Wattenwyl-Haus in Bern leer. Trotz der geringen Leerstandsquote von 0,45 Prozent in der Stadt hat es der Bund nicht geschafft, neue Mieter zu finden. Das berichten die Tamedia-Zeitungen.

Politprominenz und gähnende Leere

In den unteren Etagen des historischen Patrizierhauses trifft sich in- und ausländische Politprominenz regelmässig zu Gesprächen. Die oberen Etagen hingegen, wo einst einflussreiche Politiker wie Pascal Couchepin und Doris Leuthard wohnten, sind seit Jahren verwaist.

Kurz Bellen Leuthard
Als Bundespräsidentin begrüsste Doris Leuthard ihren österreichischen Amtskollegen Alexander Van der Bellen und den damaligen Aussenminister Sebastian Kurz im Von-Wattenwyl-Haus in Bern, am 17. Februar 2017. - keystone

Nach dem Rücktritt von Doris Leuthard Ende 2018 konnte kein Nachmieter für das geräumige Appartement gefunden werden. Obwohl man erwarten könnte, dass eine solche Wohnung in kürzester Zeit vermietet wird.

Gleiches gilt für zwei weitere Wohnungen im Haus: Eine 3½-Zimmer-Wohnung mit 120 Quadratmetern sowie ein Zimmer, das für 200 Franken monatlich zu haben war. Das Zimmer steht seit 2019 leer, in der 3½-Zimmer-Wohnung hielt der abgetretene Bundeskanzler Walter Thurnherr als Letzter die Stellung.

Auswahlkriterien und fehlende Attraktivität

Der Bund als Eigentümer des Hauses war bei der Suche nach einem neuen Mieter wählerisch. Nur Magistratspersonen oder Staatssekretäre kamen infrage. Trotz dieser Einschränkungen fanden zwar Besichtigungstermine statt, doch ohne Erfolg.

Ignazio Cassis Von Wattenwyl
Der kanadische Aussenminister François-Philippe Champagne (links) tritt mit Bundesrat Ignazio Cassis (rechts) auf die Terrasse des Von-Wattenwyl- Hauses in Bern, bei seinem offiziellen Besuch in der Schweiz am 24. August 2020. - keystone

Zum einen konnten sich die Parteien nicht auf eine Mietpreishöhe einigen. Zum anderen liess der Ausbaustandard der Wohnungen zu wünschen übrig. Sie sind dunkel und bieten nur einen begrenzten Blick auf die Junkerngasse und den Innenhof.

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Sanierung in Aussicht

Der Bund plant nun eine Sanierung, die bereits vor Jahren angedacht war, aber bisher nicht umgesetzt wurde. Die Arbeiten sollen gemächlich angegangen werden und erst 2026 abgeschlossen sein. Danach sollen die Wohnungen nicht mehr vermietet, sondern als Nebenräume genutzt werden.

Alain Berset Von-Wattenwyl-Haus
Bundesrat Alain Berset und sein Weibel Philipp Scheuber auf dem Weg zu den Von-Wattenwyl-Gesprächen, am 10. November 2017, im Von-Wattenwyl-Haus in Bern. - keystone

Trotz Sparzielen scheint sich der Bund den Luxus leisten zu können, diese Räumlichkeiten ungenutzt zu lassen. So wird in den oberen Etagen des Von-Wattenwyl-Hauses wohl auch in Zukunft gähnende Leere herrschen.

Von-Wattenwyl-Haus: Vom Stadtpalais zur Altlast

Das Beatrice von Wattenwyl-Haus ist ein historisches Patrizierhaus im Herzen der Berner Altstadt. Die Baugeschichte reicht bis ins Jahr 1446 zurück. Es diente Generationen der Familien Frisching und von Wattenwyl als Wohnsitz.

Maurer Berset Leuthard
Bundesrat Alain Berset, Mitte, begrüsst Bundesrat Ueli Maurer, links, neben Bundespräsidentin Doris Leuthard, kurz vor Beginn der Von-Wattenwyl-Gespräche, am 10. November 2017, im Von-Wattenwyl-Haus in Bern. - keystone

1934 vermachte Emanuel von Wattenwyl das Gebäude im Namen seiner verstorbenen Gattin Beatrice der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Seitdem wird es vom Bundesrat zum Empfang von Gästen sowie für politische Gespräche genutzt. Dazu gehören auch die nach dem Haus benannten «Von-Wattenwyl-Gespräche», die regelmässig zwischen den Parteispitzen und dem Bundesrat stattfinden.

Trotz seiner historischen Bedeutung und zentraler Lage in der Berner Altstadt stehen Teile des Hauses seit Jahren leer. Ein Zustand, der sich wohl auch in den kommenden Jahren nicht ändern wird.

Kommentare

User #4352 (nicht angemeldet)

Ich haette sie ja gerne genommen, aber der schlaue NDB hatte anderes vor. Ist ja noed umsonst i9mplodiert und erbaermlich aufgeflogen, was diese Schergen da so fabriziert haben, allein die vergangenen 20ig Jaehrli.

User #5270 (nicht angemeldet)

Nein die Medien sind nicht Staatsnahe.. Gratis Werbung für Immobilien.

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