Lindemann neuer BIT-Direktor nach Abgang im Streit

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Bern,

Dirk Lindemann wird neuer Direktor des Bundesamts für Informatik und Telekommunikation (BIT). Er leitet das in der Kritik stehende BIT bereits interimistisch - sein Vorgänger hatte das Amt wegen Differenzen mit Finanzminister Maurer über die Zukunft des BIT abgegeben.

Nach dem Abgang des ehemaligen Direktors im Mai: Das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation bekommt mit Dirk Lindemann einen neuen Direktor.
Nach dem Abgang des ehemaligen Direktors im Mai: Das Bundesamt für Informatik und Telekommunikation bekommt mit Dirk Lindemann einen neuen Direktor. - sda - KEYSTONE/LUKAS LEHMANN

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat hat Lindemann an seiner Sitzung vom Mittwoch per 1. Dezember 2019 ernannt.

Lindemann sei aus dem Bewerbungsprozess «als geeignetster Kandidat» hervorgegangen.

Dirk Lindemann führt das Bundesamt bereits seit Mitte Juni interimistisch. Der frühere BIT-Direktor Giovanni Conti hatte sein Amt im Mai abgegeben - wegen Uneinigkeit mit Finanzminister Ueli Maurer über die Zukunft des Bundesamts.

Der 53-jährige Lindemann hatte seit 2011 für die Eidgenössische Steuerverwaltung gearbeitet, zuletzt als Vizedirektor. Bevor er zum Bund stiess, hat er gemäss Mitteilung des Finanzdepartements (EFD) unter anderem für ein französisches Telekommunikationsunternehmen ein IT-Projekt geleitet und war in verschiedenen Funktionen für Siemens tätig. Lindemann ist schweizerisch-deutscher Doppelbürger.

Dank seiner langjährigen Tätigkeit für das EFD bringe er profunde Kenntnisse der Themen in der Bundesinformatik mit, heisst es in der Mitteilung. Mit Lindemann werde einer Person die Leitung des BIT übertragen, «der es gelingen wird, das Amt so aufzustellen, dass es auf die künftigen Herausforderungen adäquat reagieren» könne. Zudem gehörten Kundenorientierung und Zuverlässigkeit zu seinen obersten Zielen.

Das BIT erbringt seine Leistungen für die Departemente, Bundesämter und externe Kunden. Es war in den vergangenen Jahren immer wieder in Kritik geraten. Zwar attestierte die Eidgenössische Finanzkontrolle (EFK) dem BIT noch im April, dass durch eine Reorganisation die Effizienz gesteigert werden konnte. Allerdings würden BIT-Projekte jeweils überdurchschnittlich lange dauern. Unklarheiten und Missverständnisse führten zu aufwendigen Diskussionen oder gar zum Projektabbruch.

Zudem monierte die Finanzdelegation der eidgenössischen Räte (FinDel) ebenfalls im April in ihrem Jahresbericht, dass es keine Gesamtsicht über die bundesweite Architektur für die Informations- und Kommunikationstechnik gebe. Das würde man bei einzelnen IKT-Projekten sehen. Dazu gehört etwa Superb23, mit dem die heutige SAP-Lösung für Finanz-, Personal-, Logistik- und Immobilienmanagement abgelöst wird.

Sperrfrist 14 Uhr. Folgt mehr nach MK mit BR Maurer und Lindemann.

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