Meldungen wegen Drohungen gegen Politiker bleiben stabil
Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) hat 2017 weniger Meldungen wegen Drohungen notiert. Unter Berücksichtigung der neuen Erfassungsmethode sind die Zahlen stabil geblieben.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Fedpol hat 2017 726 Meldungen wegen Drohungen registriert.
- Letztes Jahr wurde eine neue Erfassungsmethode gewählt.
- Die Zahlen sind in den letzten zwei Jahren stabil geblieben.
Das Bundesamt für Polizei (Fedpol) hat im vergangenen Jahr 726 Meldungen von Politikern, Richtern und Bundesangestellten wegen Drohungen registriert. In zehn Prozent aller Fälle ging die Bundespolizei von einer ernsthaften Bedrohung aus.
«In den meisten Fällen handelt es sich um Unmutsäusserungen von Leuten, die einfach nur Dampf ablassen wollen», wird Fedpol-Sprecherin Lulzana Musliu in der «SonntagsZeitung» zitiert. Problematisch werde es, wenn eine Person immer wieder drohe, der Ton aber zunehmend ernster werde.
Neue Erfassungsmethode sorgt für rückgängige Zahlen
Im Vorjahr wurden mit 1691 Fällen noch deutlich mehr Drohungen erfasst, sagte Fedpol-Sprecher Thomas Dayer der Nachrichtenagentur sda und bestätigte damit Zahlen der «SonntagsZeitung». Die Meldungen betreffen Personen die unter Schutz des Bundes stehen, darunter Bundesräte, Parlamentarier und Staatsanwälte.
Der grosse Unterschied bei der Zahl der Fälle liege an einer neuen Erfassungsmethode. Droht die gleiche Person mehrmals am selben Tag, gilt dies neu nur noch als ein Fall. Wenn diese Änderung der Erfassungsmethode berücksichtigt werde, sei die Zahl der Fälle mit jener der Vorjahre vergleichbar, sagte Dayer.
Vor allem wegen Flüchtlingsthemen oder der Europapolitik seien in den letzten Jahren viele Meldungen eingegangen. Die Fälle häuften sich jeweils auch während Abstimmungen und Wahlen.