Michael Graber entschuldigt sich für Nazi-Vergleich
SVP-Nationalrat Michael Graber entschuldigt sich für seinen Nazi-Vergleich nach einem Handgemenge im Bundeshaus.
![michael graber](https://c.nau.ch/i/2rrBO/900/michael-graber.jpg)
SVP-Nationalrat Michael Graber bereut seinen Nazi-Vergleich im Zuge des Handgemenges zwischen seinem Parteikollegen Thomas Aeschi und zwei Bundespolizisten. «Das war eine Überreaktion, ich bedaure die Aussage», so Graber.
Die Aussage sei «in der Hitze des Gefechts» gefallen. «Das tut mir leid, und ich bitte die Polizisten um Entschuldigung», sagte Graber in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit Blick.
Graber hatte im Nachgang zum Vorfall auf der Treppe des Bundeshauses am Mittwoch den Polizisten vorgeworfen, sie wären die ersten gewesen, die Hitlers Befehle ausgeführt hätten.
Kein Selbstverschulden laut Graber
Nebst der offenbaren Reue über seine Aussage sah Graber im Interview kein Selbstverschulden an der Situation: «Die eigentliche Unangemessenheit an diesem Tag war das Sicherheitsdispositiv. Dass bewaffnete Polizisten mit scharfen Maschinenpistolen auf der Treppe stehen und nicht unterscheiden zwischen demokratisch gewählten Parlamentariern und Leuten, die eine Gefahr sein könnten», sagte er.
Dazu sei der ukrainische Parlamentspräsident Ruslan Stefantschuk eine potenzielle Zielscheibe für Anschläge. Diese «zusätzliche Gefahr» während einer laufenden Session sei «fragwürdig».
Alternative Routen zu langsam
Alternativrouten zur Treppe wie der zur Verfügung stehende Lift seien zu langsam. «Haben Sie schon mal auf den Lift gewartet? Das geht ewig», so Graber. «Und es wurde nicht kommuniziert, dass die Treppe gesperrt ist. In der Eile sind wir da halt heruntergelaufen. Und dann war unten plötzlich ein Bewaffneter.» Absperrungen müssten besser kommuniziert werden.
SVP-Fraktionschef Thomas Aeschi hatte sich am Mittwoch im Bundeshaus ein Handgemenge mit bewaffneten Polizisten geliefert. Grund dafür war eine Absperrung für einen Fototermin mit dem ukrainischen Parlamentspräsidenten Stefantschuk, die der SVP-Politiker durchbrechen wollte.